Von Rolf Hill
Auf dem Stadtring Vorbeifahrende wunderten sich über das Getümmel im Park der Euro-Schulen. Die Töpferstände zogen am Sonnabend und Sonntag viele Besucher, aber auch weit gereiste Töpfer an. „Ich bin zum ersten Mal hier“, erzählt Norma Straub. Die junge Frau kommt aus dem Dorf Lentzke bei Neuruppin. Wie „verirrt“ man sich da bis nach Zittau? „Nun ja“, sagt sie, „es spricht sich unter den Kollegen rum, und der Termin war in unserer Fachzeitschrift angekündigt.“ Sie hat vor sechs Jahren als Autodidaktin mit dem Handwerk begonnen, und was sie nun bietet, kann sich schon sehen lassen.
Der Meinung ist auch Marktbesucherin Ulrike Klugner aus Zittau. Sie hat schon einen gewissen Kennerblick. Immerhin töpfert sie selbst zweimal wöchentlich im Zittauer Kinder- und Familienzentrum Domino. „Obwohl hier nur 20 Stände sind, bin ich beeindruckt von der Vielfalt“, sagt sie und bleibt am „Naturzeug“-Stand aus Leipzig stehen. Er wird diesmal von Jaqueline Naß betreut. Seit 13 Jahren ist sie Gesellin in der Firma, die früher Keramikwerkstatt Teubert hieß. „Das Ambiente in diesem Park ist einfach toll“, schwärmt sie. „Man ist fast mit Zeisig und Buchfink auf Du und Du.“ Sie hat das Töpfern von der Pieke auf gelernt und versucht, es jetzt in Kursen anderen beizubringen. „Man darf nicht zu schnell mit dem selbst Erreichten zufrieden sein. Solche Märkte erweitern den eigenen Sichtkreis.“
Eine Premiere ist der dritte Zittauer Töpfermarkt auch für Reinhard Keitel aus Weimar. „Na ja, 300 Kilometer, das geht gerade noch“, räumt er ein. Von der Stammkundschaft zu Hause könne er nicht mehr überleben. Deshalb sei er auf solche Märkte angewiesen. Sein Markenzeichen ist Keramik in tiefroter Farbe. Daran habe er lange „gebastelt“, und dazu gehöre auch Mut. Nun werde sie gut angenommen.
Dicht umlagert ist auch wieder der Stand von Brigitte und Peter Schliebner aus Eisenberg. Das liegt nicht zuletzt an den Motiven der in blau-weiß bzw. grün-weiß gehaltenen Fayencen. Gerade in Zittau hat ja diese Technik eine überaus langjährige Tradition, wovon man sich unter anderem in den städtischen Museen überzeugen kann.
Alles in allem sind Händler und Besucher zufrieden, so hörte man in der Mehrzahl: „Wir kommen bestimmt das nächste Mal wieder.“