Parkplätze sind auch eine politische Frage

Darüber, dass rund um die Altstadt Parkplätze fehlen, sind sich alle einig. Wie die Stadt damit umgeht, ist aber letztlich auch eine politische Frage: Wollen wir überhaupt viele Autos in der Altstadt haben oder halten wir sie bewusst draußen? Andere Städte haben längst konsequente Entscheidungen getroffen: Versorgungs- und Lieferfahrzeuge dürfen rein, Anlieger zum Be- und Entladen auch, aber ansonsten sind bestimmte Viertel für Autos tabu. Das erhöht die Aufenthaltsqualität auf den Straßen und Plätzen ganz ungemein – sowohl für Einheimische als auch für Touristen.
Wo sollte man in Görlitz damit anfangen, wenn nicht in den engen Straßen im Kernbereich der Altstadt? Insofern sollten Überlegungen für den Bau eines Parkdecks im Dreieck Büttnerstraße/Langenstraße/Helle Gasse hinter dem Rathaus ganz schnell wieder verworfen werden. Dort haben 190 Autos nichts zu suchen. Deutlich charmanter klingt die Idee, hinter der Jägerkaserne 350 Stellplätze zu schaffen. Dort fällt das Parkhaus kaum auf, die Autos sind aus der Altstadt raus – aber ihre Fahrer zu Fuß in wenigen Minuten mittendrin. Es wäre konsequent, diese Variante weiter zu verfolgen.
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