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Partnerschaftsjubiläum wird nachgeholt

In Schwarzkollm fand am Dienstag die erste Sitzung des Ortschaftsrates nach dem Tod des Ortsvorstehers statt.

Von Anja Wallner
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Im Frentzelhaus wird in Schwarzkollm am 26. Mai gewählt.
Im Frentzelhaus wird in Schwarzkollm am 26. Mai gewählt. © Foto: Gernot Menzel (Archiv)

Schwarzkollm. Mit einer Schweigeminute für den vor einer Woche unerwartet verstorbenen Ortsvorsteher Peter Michala begann am Dienstag die letzte Sitzung des Ortschaftsrats Schwarzkollm vor den Kommunalwahlen am 26. Mai. 

Die Sitzung leitete erstmals Ortschaftsrat Jens Retschke, da die Stellvertreterin des Ortsvorstehers, Simone Zschiesche, aus beruflichen Gründen erst später ins Frentzelhaus kam. Der Tod des Ortsvorstehers überschattete die Sitzung in ihrem weiteren Verlauf noch mehrmals. Zum einen sollte das für vergangenes Wochenende geplante 25. Partnerschaftsjubiläum mit der Gemeinde Heinersreuth ausgewertet werden, das aufgrund des Todefsalls kurzfristig abgesagt worden war. Nur das Maibaumwerfen fand statt. Wie Jens Retschke informierte, hatten sich die Organisatoren auf zwei außerordentlichen Zusammenkünften und in Einklang mit der Heinersreuther Bürgermeisterin über den Ausfall verständigt, wenngleich die Familie von Peter Michala ausdrücklich dazu ermuntert hatte, das Fest durchzuführen. „Nach Jubeln, Freude und feiern war aber keinem zumute“, sagte Jens Retschke. Im Mai 2020 soll die Feier nun nachgeholt werden. Den Beschluss dazu wird der neugewählte Ortschaftsrat fassen und auch den Termin festlegen.

Zum anderen waren die anstehenden Ortschaftsratswahlen ein Thema: Für die Wahl wurde ein Vorschlag eingereicht, die Wählervereinigung Dorfclub Schwarzkollm mit elf Bewerbern, wobei sich auch der Name Peter Michalas auf der Liste befindet. Aus dem Hoyerswerdaer Rathaus hieß es auf Nachfrage dazu, dass laut Kommunalwahlgesetz ausnahmsweise ein Wahlvorschlag auch nach Ablauf der Einreichungsfrist inhaltlich geändert werden darf, wenn ein Bewerber des Wahlvorschlags stirbt oder seine Wählbarkeit verliert. Dies sei allerdings nur bis zur Entscheidung des Gemeindewahlausschusses über die Zulassung der Wahlvorschläge möglich, denn danach ist jede Änderung ausgeschlossen. „Verstirbt, wie in diesem Fall, ein Bewerber nach Zulassung der Wahlvorschläge durch den Gemeindewahlausschuss – die Sitzung war am 25. März – verbleibt er auf dem Stimmzettel“, so Rathaussprecher Bernd Wiemer. Die Mitglieder des Wahlvorstandes würden entsprechend geschult und seien Ort am Wahltag gegenüber den Wählenden aussagefähig. Die Bewerber für den neuen Ortschaftsrat waren am Dienstag bis auf eine Ausnahme anwesend und stellten sich kurz vor. Neben den bereits in dem Gremium mitarbeitenden Carolin Kraska, Jens Retschke und Jens Stephan kandidieren sieben „Neulinge“: Claudia Jurisch, Ramona Kieschnick, Luisa Kujasch, Olaf Löser, Torsten Mrose, Dörte Olschewski und Klaus Winzer. „Immer danebenstehen und meckern ist doof“, fasste beispielsweise Claudia Jurisch ihre Beweggründe für die Kandidatur zusammen. Sie wolle dafür arbeiten, dass die Vereine im Ort mehr zusammenrücken, auch um den Nachwuchsproblemen entgegenzuwirken. Die Bewerber einte im Wesentlichen die Motivation „etwas im Dorf bewegen und Schwarzkollm voranbringen zu wollen“. Außerdem wiesen alle darauf hin, dass die Dorfgemeinschaft gestärkt und wieder zusammengeführt werden müsse, die nach Ansicht der Anwesenden derzeit „Tendenzen des Auseinanderdriftens“ zeige.

Stadtratskandidaten aus Schwarzkollm gibt es diesmal keine, wie in der Sitzung bedauernd informiert wurde. Jens Retschke, der für die CDU im Hoyerswerdaer Rat sitzt, tritt aus familiären Gründen nicht mehr an.