SZ +
Merken

Partwitzer See und Barbarakanal: So klappt es mit dem Bootsverkehr

Noch sind beide Gewässer nicht für Schiffe frei, da nicht alle Voraussetzungen erfüllt sind. Mehrere Partner sind gefragt.

Teilen
Folgen

Von Anja Wallner

Mit Reederin Marianne Löwa ist eine Betreiberin für die Fahrgastschifffahrt auf dem Gewässerverbund im Seenland gefunden. Nächstes Jahr wird dann, wie berichtet, ein Schiff bereitstehen, das von seinen Maßen her die seenverbindenden Kanäle passieren kann. Klar wurde bei der Vorstellung der Reederin kürzlich auch wieder darüber gesprochen, dann mit dem Fahrgastschiff vom Senftenberger über den Geierswalder bis hin zum Partwitzer See fahren zu können. Die Kanäle sind da, das Schiff wird kommen – nur liegt bisher keine Schiffbarkeitserklärung für den Partwitzer See und den Barbarakanal vor.

Letzterer verbindet den Geierswalder mit dem Partwitzer See. Schiffbarkeitserklärungen erteilt die Landesdirektion in Dresden. Und Reinhard Gross, zuständiger Referatsleiter in der Behörde, ließ im Kreise der Verbandsräte des Zweckverbands Lausitzer Seenland Sachsen durchblicken: Es liegt nicht an seinem Haus, dass die Schiffbarkeitserklärung noch nicht durch ist. Er präsentierte den Verbandsräten einen Entwurf, der mögliche nutzbare Bereiche für Fahrzeuge auf dem Wasser aufzeigt. Die Markierungen auf dieser Karte bezogen sich jedoch nur auf den sächsischen Teil des Partwitzer Sees, der sich ja über die brandenburgische Landesgrenze hinweg erstreckt. Wie Reinhard Gross sinngemäß erklärte, habe man sich mit den Brandenburger Behörden noch nicht abschließend abstimmen können.

Volker Mielchen, Vorsteher des Zweckverbands Lausitzer Seenland Brandenburg, fand das befremdlich: „Die Landesgrenze sollte keine Rolle spielen, nur geotechnische Grenzen!“

Im Entwurf sind die schiffbare Wasserfläche und künftige, mittels gelber Tonnen abgetrennte, Sperrbereiche verzeichnet. Diese würden sich beispielsweise aus geotechnischen Gründen entlang der Uferlinie sowie rings um die Halbinsel im See befinden. Dort greift der Naturschutz, zudem befindet sich dort ein Adlerhorst. Wie großflächig die Halbinsel umfahren werden muss, wird laut Reinhard Gross mit dem Naturschutz zu klären sein.

Nicht grundsätzlich verboten, aber eingeschränkt wird das Fahren in dem Bereich am Hafen sein, wo sich die Jetskiarea niedergelassen hat – Gross nannte dafür ein Zeitfenster bis 2017 – sowie am künftigen Badestrand in der kleinen Bucht südlich der Zufahrtstraße zum schwimmenden Haus. Auch diese Bereiche werden mit entsprechenden Tonnen abgegrenzt.

Die Gewässergüte spielt bei der Schiffbarkeitserklärung keine Rolle. „Man kann auch in einem See mit pH-Wert 2 Boot fahren“, meinte Reinhard Gross. Eine geotechnische Voraussetzung für die Schiffbarkeit ist jedoch, dass die Tieflagen im Umfeld des Barbarakanals noch mit Erdmassen aufgefüllt werden. Hier ist der Bergbausanierer LMBV gefragt, der mit dieser Arbeit schon seit geraumer Zeit befasst ist. Als weitere Bedingung für eine Schiffbarkeitserklärung nannte Gross einen öffentlichen Weg zum Gewässer. Den gibt‘s theoretisch am See noch nicht. Denn der Zugang am Hafen, wo sich ohnehin gerade die Jetbootstation befindet, liegt auf Privatfläche.

Hier ist die Gemeinde Elsterheide gefragt, die aber in den Planungen dafür schon weit vorangekommen ist, wie Bürgermeister Dietmar Koark sagte. Besagter öffentlicher Weg wird sich in etwa dort befinden, wo auch das Segelsportzentrum für die vom Knappensee umgezogenen Vereine entstehen soll – unterhalb der Böschung beim Partwitzer Hof. „Wir sind im Bebauungsplanverfahren für den Bereich des öffentlichen Weges. Es wird nur noch kurze Zeit in Anspruch nehmen, bis die Besitzregelung erfolgt ist.“ Er gehe davon aus, dass die Segler zur Saison aufs Wasser können – entweder durch die Schiffbarkeitserklärung oder individuelle Regelungen.

Der Geierswalder See ist bereits für schiffbar erklärt. Im vergangenen Jahr hat die für die Markierung der befahrbaren Bereiche zuständige LMBV die Tonnen aufs Wasser gebracht. Wann nun Partwitzer See und Barbarakanal in etwa für schiffbar erklärt werden, darüber fiel in der Zusammenkunft kein Wort.