Von Andreas Herrmann
Mit einer Flasche Sekt wurden am Sonnabend im Streichelzoo am Gondelteich zwei Waschbären auf die Namen Paula und Paulinchen getauft. Ihr neues Zuhause zwischen Wildschwein, Haushuhn oder chilenischem Degu befindet sich in einem 16 Quadratmeter großen Quartier mit Pool und Klettermöglichkeiten.
Willkommen geheißen wurden die neuen Bewohner von rund 20 Oberlausitzern, darunter Giseltraud Kretschmer-Meckbach, Vorsitzende des Tierschutzvereins Beiersdorf, als Betreiber des Streichelzoos sowie die Oppacher Kinder Bryan Böhme und Julia Pleikies. „Sie sehen lustig aus und können gut klettern. Da wir hier in einer Arbeitsgemeinschaft sind, wollen wir uns um sie kümmern“, sagen beide. Das Veterinäramt und die Untere Jagdbehörde seien bereits da gewesen und haben sich von der artgerechten Unterbringung der Tiere überzeugt, so Frau Kretschmer-Meckbach.
Taufpate und Spender der Bären ist Tobias Ullrich, ein Dresdner Restaurantbetreiber und Tierliebhaber. Den Sohn des früheren Direktors des Dresdner Zoos, Wolfgang Ullrich, haben verschiedene Reisen zu Tierbeobachtungen nach Afrika und Südamerika geführt. Die Waschbären züchtet er als Hobby. Zur Biografie von Paula und Paulinchen erklärt er: „Die Eltern der acht Monate alten Kerlchen sind aus Frankfurt/Main. Sie kamen vor elf Jahren von einer Wildtierauffang-station auf mein Grundstück. Seitdem ziehe ich Waschbären auf und gebe sie an interessierte Privatleute oder Einrichtungen weiter.“
Zu ihrer Haltung brauche man keine besondere Genehmigung. Nur Tiere aus freier Wildbahn dürfen nicht privat in Besitz genommen werden. Waschbären dürfen in Sachsen auch nicht geschossen werden, in anderen Bundesländern dagegen schon. Dort seien sie in einigen Fällen zur Plage geworden, weil sie von Menschen gefüttert wurden und so in der Nähe menschlicher Siedlungen heimisch wurden.
Im Oppacher Streichelzoo ist klar, was die Tiere fressen: Sie lieben Weintrauben. Aber natürlich werden auch einfaches Katzenfutter mit Vitaminen oder Nüsse gegeben. „Auf keinen Fall jedoch Küchenabfälle, da diese für Wildtiermägen nicht geeignet sind“, klärt Giseltraud Kretschmer-Meckbach auf.