Von Gabriele Naß
Sachsens zweite Pfefferkuchenprinzessin wird am heutigen Sonnabendnachmittag auf dem Dresdener Striezelmarkt gekürt. Das Mädchen, das für ein Jahr in die Rolle schlüpfen darf, weiß schon ziemlich genau, was es dort dann sagen wird: „Guten Tag, ich bin Pauline Neumann. Ich freue mich sehr, Pfefferkuchenprinzessin zu sein. Ich wünsche euch allen eine schöne Zeit auf dem Striezelmarkt“. – 64 kleine Damen wollten Linda I. als Pfefferkuchenprinzessin nachfolgen. Die Zehnjährige aus Bischofswerda hat es geschafft und dachte, als sie diese Woche erfuhr: „Wahnsinn, cool!“
Sie freut sich auf das Prinzessinnenkleid, in dem sie auf dem Weihnachtsmarkt in Dresden vor wahrscheinlich Tausenden von Leuten als erste Amtshandlung Sachsens beste Omas mit Pfefferkuchen beschenken darf, auf das Fernsehen, das ihr offen steht wie Vorgängerin Linda, die für den Kinderkanal den Ministerpräsidenten Georg Milbradt interviewt hat. Aber vor allem freut sich Pauline darauf, heute ihren Schulfreunden davon erzählen zu können, dass sie Prinzessin ist. Gestern musste sie das noch geheimhalten. „Und das ist mir schwer gefallen“, sagt sie.
Pauline spielt am liebsten Handball. Das möchte sie auch auf jeden Fall weiter tun. Und die Schule geht vor. Darauf legen die Initiatoren der Wahl wert, aber auch die Eltern. „Wir freuen uns und stehen als Familie dahinter, aber groß rauskommen wollen wir nicht und auch kein Model züchten“, sagt Papa Jürgen Neumann. Pauline sagt: „Ich habe einen Tag und eine Nacht überlegt.“ – Vier Tage vor dem entscheidenden Casting erst hatte sie sich entschieden. Dann musste alles schnell gehen. Erst hat Schwester Nadine beim Suchen nach einem tollen Gedicht geholfen, dann die ganze Familie beim Lernen der Strophen. – Mit ihrer Geschichte über einen Pfefferkuchenmann kam Pauline bei der Jury besser an als die anderen Kinder. Dass sie auch tanzen und malen kann, gern erzählt und schon ein bisschen was über Pfefferkuchen weiß, hat die Juroren überzeugt. Vor dem Casting war Pauline aufgeregt, „aber die Mama noch mehr“.