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Pazifisten gründen Bürgerbewegung

Die Pazifistische Liga Großenhain (Paligro) hat sich in Kleinraschütz formiert.

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Von Henry Müller

Paligro heißt die neue Bürgerbewegung, deren Mitstreiter sich jetzt in Hildebrands Bürgerschänke zusammenfanden. Paligro steht für „Pazifistische Liga Großenhain“ und richtet sich insbesondere gegen die steigende Remilitarisierung. „Angesichts der Kriegseinsätze der Bundeswehr mehren sich die Stimmen gegen die Werbung von Jugendlichen zum Dienst an der Waffe an Schulen“, erklärt Initiator Daniel Dominik Dietze. Mehrere Institutionen lehnen inzwischen den Einsatz von sogenannten Jugendoffizieren ab, die seiner Meinung nach den Krieg verharmlosen. Das erklärte Ziel des Bündnisses ist deshalb, die Schulversammlungen der Gymnasien und Mittelschulen im kommunalen Umfeld darüber zu informieren, dass die Besuche von Jugendoffizieren der Bundeswehr in Bezug auf die ablehnende Haltung der deutschen Bevölkerung gegen militärische Einsätze im Ausland ein propagandistisches Vorgehen darstellen. Denn gerade die Schulversammlungen hätten per Beschluss die Möglichkeit, in ihrer Schule die Bundeswehr nicht zuzulassen. „Da öffentliche Bildungseinrichtungen der politischen und wirtschaftlichen Neutralität verpflichtet und junge Menschen leicht beeinflussbar sind, ist diese Art der Reklame unter Jugendlichen keinesfalls legitim und somit zu unterlassen“, sagte der 27-Jährige, der selbst im Alter von 19 damit konfrontiert wurde.

Das Bündnis möchte sich noch breiter aufstellen und ist deshalb am Kontakt zu Schulleitern, Lehrern und Eltern sowie insbesondere zur Lehrergewerkschaft interessiert. Durch eigene Veranstaltungen, Aktionen und Redebeiträge in den Schulversammlungen soll auf die Gefahr der „Schulhof-Taktik“ der Bundeswehr aufmerksam gemacht werden. Durch eine kontinuierliche Unterschriftensammlung wird der deutliche Verweis auf eine repräsentative Masse Großenhainer Unterstützer möglich werden, hofft Dietze. „Unser pazifistisches Engagement soll die Jugend vor möglichen Kriegsverletzungen, psychischen Störungen und inneren ethischen Konflikten durch eigene aggressive Handlungen im Ausland bewahren“, so Dietze.

Alle Interessenten und Unterstützer treffen sich am 14. März um 18 Uhr zur nächsten Gesprächsrunde in „Hildebrands Bürgerschänke“, 0176 67342054.