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"Wir bleiben, bis wir siegen"

Rund 60 Freunde von Pegida haben am Montagabend in Zittau gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Und gegen alles, was sie sonst auch stört.

Von Thomas Mielke
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Gegen 18.30 Uhr haben am Herkulesbrunnen die Pegida-Freunde erneut gegen die Beschneidung der Grundrechte demonstriert.
Gegen 18.30 Uhr haben am Herkulesbrunnen die Pegida-Freunde erneut gegen die Beschneidung der Grundrechte demonstriert. © xcitepress

Die befürchteten Zusammenstöße zwischen den Linken und den Pegida-Anhängern sind heute Abend im Zittau ausgeblieben. Die Demonstrationen auf dem Markt und der Neustadt verliefen weitestgehend friedlich und störungsfrei. Außer einem laut und andauernd hupendem Auto, das kurzzeitig den Pegida-Redner übertönte, gab es keine Probleme. Auch die Polizei registrierte bis zum Ende der zweiten Demonstration keine besonderen Vorkommnisse.  Weitere Proteste gab's entlang der Hauptstraße in Neugersdorf und auf dem Altmarkt in Löbau.

Auf der Neustadt hatten sich bei strömendem Regen rund 60 Pegida-Anhänger versammelt. Sie hielten während der Demonstration die Auflagen wie das Einhalten des Mindestabstands ein. Zeichen wie die der Identitären Bewegung waren dieses Mal nicht zu sehen. 

Keine "neue Normalität" gewünscht

Die Redner beklagten die Einschränkungen durch die Corona-Maßnahmen. Die "demokratisch gewählte Diktatur" würde die Wirtschaft und die Gesellschaft gegen die Wand fahren, hieß es. Es wurde bezweifelt, dass durch die Corona-Pandemie in Deutschland überhaupt mehr Menschen gestorben sind als ohnehin gestorben wären. Wer denkt, dass die Corona-Maßnahmen wieder vollständig zurückgefahren werden, irre, sagte einer der Redner. Stattdessen kämen sicher die Impf- und andere zusätzliche Pflichten. Man wolle keine "neue Normalität", sondern die Freiheit zurück. Ein Redner forderte, dass sich die unterschiedlichen Gruppen von Gegnern der Corona-Maßnahmen unabhängig von ihren sonstigen Ansichten zusammenschließen sollten.  

Darüber hinaus arbeiteten sich die Redner an allem ab, was Pegida auch sonst stört: die Flüchtlingspolitik, die Europäische Zentralbank, die Weltgesundheitsorganisation, die Grünen, die Kanzlerin ... Für die Politik auf lokaler Ebene standen der Zittauer OB wegen seines Treffens mit den tschechischen und polnischen Nachbarn in und an der Neiße und der CDU-Landtagsabgeordnete Stephan Meyer am Pranger. Meyer war am Wochenende mit einem Pappschild, auf dem "gesprächsbereit" stand, zu einer Demonstration gegen Corona-Maßnahmen in Zittau gegangen. Sollte er nicht immer gesprächsbereit sein, fragte einer der Redner. 

Auch gegen die angeblichen "Systemmedien" wurde gewettert. Sie und die etablierte Politik müssten weg, ist eine der Forderungen, die auch am Montagabend auf der Zittauer Neustadt laut wurde. In den mehrfach wiederholten Ruf "Wir sind das Volk" stimmten viele der Demonstranten ein. Und für die Aussage "Wir bleiben, bis wir siegen" gab es Beifall sowie Rufe und Pfiffe der Zustimmung. 

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