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Pensionswirte hoffen auf ganzjährige Ausstellung im Pückler-Schloss in Bad Muskau

Sie würden den Touristen die Ausstellung gern als Variante bei schlechtem Wetter zeigen. Doch der Stiftung fehlt das Geld.

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Von Jenny Ebertund Sabine Larbig

Sabine Weiser ist sauer. Seit Jahren betreibt sie eine Pension in Hähnichen und möchte Gästen die Region so abwechslungsreich wie möglich präsentieren – auch im Winter. Zum Beispiel mit der Pückler-Ausstellung im Neuen Schloss in Bad Muskau. Dort sind Besuche wetterunabhängig. „Doch die Ausstellung war geschlossen, als wir kürzlich mit Urlaubern hinfuhren“, erzählt sie, „obwohl es nach Weihnachten hieß, ab Mitte Januar sei geöffnet.“

Damals wollte Sabine Weiser schon einmal Gästen die Pückler-Schau zeigen, die im Herbst 2008 in sechs Wochen 12000 Besucher angelockt hatte. „Es ist toll, dass wir so eine schöne Ausstellung hier haben“, sagt die Pensionswirtin, „wieso können wir die nicht als Schlechtwetterangebot nutzen?“ Schließlich sei der Tourismus für die Region das ganze Jahr wichtig – und für sie selbst und ihre beiden Angestellten auch, fügt sie hinzu.

Kritik an Ausstellungspause

Von der Fürst-Pückler-Stiftung Bad Muskau heißt es dazu, dass die Ausstellung von Anfang an saisonal konzipiert worden sei. „Sie ist von April bis Oktober geöffnet“, erklärt Ute-Martina Kühnel von der Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung. „Es müssen ja auch bestimmte Sachen repariert werden.“ Doch der Hauptgrund: Die finanziellen Möglichkeiten der Stiftung lassen einen Ganzjahresbetrieb nicht zu. „Neben geplanten Fix- und Nebenkosten können wir nur sechs Saisonkräfte beschäftigen. Mehr gibt der Haushalt nicht her“, erklärte Cornelia Wenzel von der Stiftung schon letzten Oktober, als sich großer Ansturm auf die Schau zeigte und sie um einen Monat verlängert wurde. Zudem gebe es Erfahrungen, dass jährlich eine gewisse Winterflaute herrsche. Die Aussage von Mitarbeitern der Stiftung an Sabine Weiser, dass ab Mitte Januar wieder geöffnet sei, erklärt sich Ute-Martina Kühnel damit, dass damit wohl das Tourismuszentrum gemeint war.

Vielleicht werden die Bitten von Pensionswirten aber doch noch erhört. Aufgrund der großen Nachfrage laufen bei der Stiftung Überlegungen, die Öffnungszeiten zu verlängern. „Dafür brauchen wir aber nicht nur zusätzliches Personal“, sagt Ute-Martina Kühnel. „Es muss genau durchgerechnet werden.“

Saisoneröffnung am 4. April

Am 4. April nun ist die Schließzeit erst einmal vorbei. Die Pückler-Ausstellung ist wieder zu sehen und Sabine Weiser kann Urlauber getrost nach Bad Muskau schicken. Die Stiftung ist für den Ansturm am Saisonauftakt-Tag gerüstet.

Das Neue Schloss mit der Dauerausstellung „Pückler! Pückler? Einfach nicht zu fassen!“ und das Tourismuszentrum öffnen wieder fürs Publikum. Führungen im Stundentakt werden angeboten – auch durch noch unausgebaute Räume des Schlosses. Vorgestellt werden beispielsweise von den Innenarchitekten Ralph Hengst und Alexander Krippstädt die Entwürfe und Pläne künftiger Ausgestaltung und Nutzung von Westflügel und Festsaal. Turmbesteigungen sind gleichfalls möglich und in der Bibliothek im Südflügel werden anlässlich 175 Jahren des Pückler-Buches „Andeutungen über Landschaftsgärtnerei“ ausgewählte Originaltafeln des in städtischem Besitz befindlichen Originals gezeigt. Einmalig ausgestellt sind im Festsaal zudem Preisträgerfotos des von der Stiftung ausgelobten Kalenderwettbewerbs „Schönste Parkmotive 2010“.

Saisoneröffnung ist von 10 bis 18 Uhr. Ab 11 Uhr gibt es Führungen. 16 Uhr ist Preisträger-Prämierung des Fotowettbewerbs im Festsaal.