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Per Fahrstuhl zum Gottesdienst

Die Görlitzer Adventgemeinde hat einen Lift einbauen lassen. Am Sonnabend wurde er feierlich eingeweiht.

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© Pawel Sosnowski/80studio.net

Von Daniela Pfeiffer

Die Zeiten, wo Rollstuhlfahrer von vier Leuten in die Kirche getragen wurden, sind jetzt vorbei. Schon lange störte es die Mitglieder der Adventgemeinde Görlitz, dass vor allem ältere und gehbehinderte Menschen nur mit größter Mühe oder gar nicht in ihre Kirche kommen konnten. Bislang führte nur eine riesige Freitreppe in die 1907 erbaute Kirche auf der Bautzener Straße. Und das, wo die Demografie immer härter zuschlägt, viele Gäste und Gemeindeglieder älter und unmobiler werden.

Da muss endlich etwas passieren, dachten sich Pastor Stefan Gelke und Gemeindeleiter Hans-Joachim Tauch. Die Lösung: Ein Fahrstuhl. In den rechten Anbau wurde der Aufzug schließlich seit November eingebaut. Kosten: 93 500 Euro. Am Sonnabend wurde sie feierlich übergeben. Eine hochmoderne Anlage, wie Gelke und Tauch betonen. Mit ihm können Gemeindeglieder und Gäste, die zu Vorträgen oder Konzerten in die Adventkirche wollen, nun in alle drei Etagen fahren. Auch das Kellergeschoss ist wichtig, denn dort gibt es neue Toiletten, auch behindertengerechte. „Für den Fahrstuhl mussten die alten Toiletten weichen, daher der Neubau im Keller“, sagt Hans-Joachim Tauch.

Dass wegen unterschiedlichster öffentlicher Veranstaltungen ein allgemeines Interesse besteht, war die wichtigste Voraussetzung für Fördermittel. Nur für die Kirchgemeinde allein, die an die 100 Mitglieder zählt, wäre das Vorhaben nicht gefördert worden. So aber gab es vom Freistaat knapp 75 000 Euro, 9 300 Euro betrug der Zuschuss des Landkreises, 9 400 Euro steuerte die Gemeinde selbst bei. Für sie gehe nun ein „lang gehegter Traum in Erfüllung“, betont Stefan Gelke.