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Pestalozzi-Schule wird saniert

Weil die Copitzer Oberschule so beliebt ist, soll sie erweitert werden. Aber Eltern und Schüler müssen sich gedulden.

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© Norbert Millauer

Von Alexander Müller

Die Pestalozzi-Oberschule liegt auf der Beliebtheitsskala der Pirnaer Fünftklässler und ihrer Eltern seit Jahren ganz weit vorne. Was den Zustand ihrer Bausubstanz und die räumlichen Bedingungen angeht, ist die Einrichtung inzwischen allerdings Schlusslicht unter den Oberschulen der Stadt. Das soll sich in absehbarer Zeit ändern, wenn es nach den Pirnaer Stadträten geht. Auf ihrer jüngsten Sitzung gaben sie ihr Okay für eine grundhafte Sanierung inklusive einer baulichen Erweiterung.

So soll die Einrichtung nach ihrem Um- und Ausbau vom Schulhof aus aussehen. Der zusätzliche Platz ist an der beliebten Schule dringend nötig. Visualisierung: Arge Hartmann+Helm/Milde+Möser
So soll die Einrichtung nach ihrem Um- und Ausbau vom Schulhof aus aussehen. Der zusätzliche Platz ist an der beliebten Schule dringend nötig. Visualisierung: Arge Hartmann+Helm/Milde+Möser

Zeit wird es, denn das Haus auf der Schulstraße im nördlichen Pirnaer Stadtteil Copitz hat schon einiges auf dem Buckel. Bereits im Jahr 1888 wurde es zur Nutzung als Schule fertiggestellt und übergeben. Das Gebäude wurde in mehreren Abschnitten bis etwa 1930 durch Anbauten erweitert, nach 1945 sind Kriegsschäden behoben worden. Seitdem wurden an der Schule keine größeren Sanierungs- bzw. Baumaßnahmen mehr durchgeführt. Nur absolut notwendige Reparaturen und Ergänzungen, wie zum Beispiel an den Sport- und Brandschutzanlagen, wurden in den vergangenen fünf Jahren vorgenommen. Andernfalls hätte die Schule geschlossen werden müssen. Es hat sich also ein genereller Sanierungsstau angesammelt, insbesondere hinsichtlich aller technischen Installationen. Auch ist das Dach in einem desolaten Zustand, die Grundmauern sind feucht und die zum Großteil noch vorhandenen alten Fenster sind undicht, berichtet die Pirnaer Stadtverwaltung den Stadträten in der Beschlussvorlage zur Sanierung des Gebäudes.

Mängel gibt es auch bei den Zimmern. Die Anordnung und Größe der Unterrichtsräume entsprach zwar den damals herrschenden Bedingungen, seit einigen Jahren fehlen aber mehrere Gruppen-, Fachunterrichts- und Nebenräume. Bei den jetzigen Platzverhältnissen mit der Nutzung als zweizügige Oberschule wären, wenn man sich an die Vorgaben des Musterraumprogramms orientiert, insgesamt sogar rund 400 Quadratmeter Zimmerfläche zusätzlich nötig, teilt das Rathaus mit. Und die Einrichtung könnte sogar noch mehr Kinder bzw. Jugendliche aufnehmen, wenn es nicht so eng zuginge. Von der Beliebtheit und den Anmeldezahlen her wäre das kein Problem.

Es ist deshalb nun vorgesehen, die Schule für eine künftige Zweieinhalbzügigkeit zu sanieren und entsprechend zu erweitern. Dass künftig auch mehr Migranten und Integrationsschüler unterrichtet werden müssen, soll dabei Berücksichtigung finden. Dieses Konzept der Inklusion an den Schulen hatte Pirnas Baubürgermeister Eckhard Lang bei seiner Bewerbung um das Amt bereits angekündigt und als eine seiner Visionen für seine Amtszeit beschrieben. Und so müssen jetzt alle erforderlichen Unterrichts- und Nebenräume nach diesem speziellen pädagogischen Konzept hergerichtet werden. Die Planung dafür sei gemeinsam mit der Schule schrittweise erarbeitet worden, und das aktuelle Ergebnis für den Aus- und Umbau werde von der Schulleitung mitgetragen, erläutert die Pirnaer Stadtverwaltung.

Bis es mit dem Bauen losgeht, wird es allerdings noch eine Weile dauern. Ziel ist es, bis Ende August einen Antrag auf finanzielle Förderung der über zehn Millionen Euro teuren Sanierung beim sächsischen Kultusministerium einzureichen. Klappt alles wie geplant, dann soll der Bau im Sommer 2017 beginnen und wird voraussichtlich bis Februar 2019 dauern.