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Pferdeäpfel als echtes Ärgernis

In letzter Zeit mehren sich in der Region Klagen über die Hinterlassenschaften von Pferden. Die Stadt Dresden hat deshalb jetzt reagiert und ihre Polizeiordnung geändert. So müssen ab Mai Pferdebesitzer auch in Langebrück und Weixdorf die Pferde-Haufen beseitigen.

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In letzter Zeit mehren sich in der Region Klagen über die Hinterlassenschaften von Pferden. Die Stadt Dresden hat deshalb jetzt reagiert und ihre Polizeiordnung geändert. So müssen ab Mai Pferdebesitzer auch in Langebrück und Weixdorf die Pferde-Haufen beseitigen. Wo und wie die Gemeinden im Rödertal mit dem leidigen Thema umgehen, recherchierte die SZ:

Radeberg

Radeberg macht schon seit Jahren keinen Unterschied zwischen den Hinterlassenschaften von Hunden oder Pferden. „In unserer Polizei- und Umweltverordnung ist klar geregelt, dass die Besitzer jeglicher Tiere deren Hinterlassenschaften auf öffentlichen Wegen, Straßen oder auf Grünflächen zu beseitigen haben“, sagt Stadtsprecher Jürgen Wähnert. Zudem habe die Stadt zum Beispiel mit der Polizeireiterstaffel im Ortsteil Großerkmannsdorf oder auch mit der Brauerei gesprochen, die ja bekanntlich in Radeberg das Bier noch per Kutsche an Gaststätten verteilt. „Wir haben darauf hingewiesen, dass Pferdeäpfel zu beseitigen sind“, unterstreicht der Stadtsprecher. Die meisten Pferdebesitzer halten sich an diese Vorgabe, „auch wenn wir natürlich nicht hinter jedem Pferd herlaufen können, um zu kontrollieren“, stellt Jürgen Wähnert klar.

Ottendorf-Okrilla

In Ottendorf-Okrilla sorgten die Pferdeäpfel Ende 2008 für missmutige Stimmung. Im Hermsdorfer Ortschaftsrat kam das Thema damals zur Sprache. Daraufhin unterstrich Bürgermeister Michael Langwald noch einmal, dass auch Pferdehalter für die Beseitigung dieser Verunreinigungen verantwortlich seien. Das ist in der Polizeiverordnung der Kommune schon seit längerem festgelegt. Demnach sind die Pferdeäpfel durch Pferdehalter oder -führer nicht nur von öffentlichen Straßen zu räumen, sondern auch von Gehwegen, Grün- und Erholungsanlagen. Ein Verstoß kann bis zu 1000Euro Bußgeld kosten.

Wachau

Auch in der Gemeinde Wachau häufen sich Beschwerden über Pferdeäpfel. Bürger machen ihrem Ärger regelmäßig in der Gemeindeverwaltung Luft, bestätigt Bürgermeister Veit Künzelmann (CDU). Anzeigen gab es bislang jedoch nicht. In der Verwaltung werden die Klagen aber durchaus ernst genommen. Eine der ersten Aufgaben des neuen Hauptamtsleiters werde es sein, die Gemeindesatzungen zu überarbeiten. Die Verantwortung von Hundebesitzern für Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner ist dort erfasst. Über Pferde schweigt sich die Satzung aber bisher aus.

Arnsdorf

In der Gemeinde Arnsdorf sind herumliegende Pferdeäpfel kein großer Aufreger. Klagen darüber gebe es eher selten, ist von Bürgermeisterin Martina Angermann zu erfahren. Früher hätten sich die Leute, kaum dass die Pferdeäpfel auf der Straße lagen, diese Hinterlassenschaften in ihren Garten geholt und damit Erdbeeren gedüngt. Den Tipp gibt die Bürgermeisterin auch heute noch. Nichtsdestotrotz ist die Angelegenheit auch in der Arnsdorfer Polizeiordnung geregelt – und zwar für Tiere allgemein. Verstöße zu ahnden sei aber schwierig, wenn es keine konkreten Hinweise gebe. Deshalb hebt die Verwaltung ab und zu in amtlichen Zeitungs-Mitteilungen den symbolischen Zeigefinger. Ein weitaus größeres Problem war, dass Pferdehalter Feld- und Waldwege bei Ausritten zerstörten. In einer Gesprächsrunde mit Pferdehöfen der Region habe man sich auf einen Zehn-Punkte-Kodex zum Verhalten in der Flur geeinigt. „Seither halten sich die Beschwerden in Grenzen“, freut sich die Bürgermeisterin.

Langebrück/Weixdorf

Laut der nun geänderten Dresdner Polizeiverordnung müssen jetzt auch Reiter die Exkremente ihrer Tiere von öffentlichen Straßen und Wegen räumen. Tun sie dies nicht, erfüllt das einen Bußgeldtatbestand. Weil aber auch hier gilt, wo kein Kläger da kein Richter, empfahl Langebrücks Ortsvorsteher Christian Hartmann (CDU) aufgebrachten Bürgern entsprechende Vergehen im Foto festzuhalten. Reiter sollten im Dresdner Norden also ab Mai besser Besen, Schaufel und Beutel dabei haben. (SZ/JF, SZ/reu, jam, std)