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Pferdebahn-Hymne jetzt in Langform

14 Verse schließen sich nun an die traditionellen Strophen an. Aus der Feder von Inge Jarschel flossen die neue Reime.

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Von Gabriele Gelbrich

Überliefert sind nur die ersten beiden Strophen des Pferdebahnlieds (siehe Informationskasten). Nun wurde das Liedchen in der traditionellen Form nicht nur in Döbeln gesungen, zum Beispiel trällerten es auch die Riesaer, als bei denen noch Kaltblüter die Passagiere über Schienen durch die Stadt zogen. Doch nun hat Döbeln seine ganz eigene Weise. Verantwortlich dafür ist Inge Jarschel.

Und das kam so: „Für den Internetauftritt des Pferdebahnvereins hat der Stadtsingechor das Lied gesungen und aufgezeichnet. Mit nur ein paar Verschen erschien mir das zu kurz“, erinnert sich Inge Jarschel. Damals sei ihr die Idee gekommen, ein paar Strophen hinzu zu reimen. Im März und April hat sich die Döbelnerin dann ans Schreiben gemacht. „Es musste etwas zum Schmunzeln sein, im alten Stil verfasst werden und eine kleine Geschichte erzählen“, erklärt sie ihre Prämissen.

Feueralarm in der Pferdebahn

Schnell waren die Geschichten vom Betrunkenen, der in den Pferdemist fiel oder dem Pfeife rauchenden Schaffner, der Brandalarm auslöste, erfunden und in Reime gefasst. Die vollendeten Verse schmorten dann noch eine Weile in ihrer Schublade. Erst traute sich Inge Jarschel noch nicht richtig, und dann wartete sie auf den richtigen Zeitpunkt. Und der ließ nicht lange auf sich warten. Der Vorsitzende des Pferdebahnvereins Uwe Hitzschke war im Frauenzentrum eingeladen. Er hielt einen Vortrag über das spezielle Döbelner Nahverkehrsmittel. Inge Jarschel nutzte diese Chance, und die Frauen begrüßten ihn mit dem komplettierten Lied. „Ich war wirklich überrascht und habe mich sehr darüber gefreut“, berichtet er. Die Überraschung war also gelungen.

Nun hat es der Vereinsvorsitzende in alle Welt verschickt und bald kann es auf der Homepage des Vereins nachgelesen oder -gesungen werden. Und wem die 18 Strophen immer noch zu wenig sind, dem sei gesagt, dass Inge Jarschel das Lied als Rundgesang schrieb. Dass bedeutet, dass die letzte Strophe an die erste anschließt ... alles fängt von vorne an.