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Pirna auf der Nase

Zwei bei Reuscher-Optik entworfene Brillen zeigen Pirna-Motive. Sie sind damit echte Unikate.

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Von Gabriele Schrul

Zwei brandneue Brillenmodelle hält Optikermeisterin Franka Reuscher in ihren Händen. Die Brillen sind Unikate – Pirnaer Unikate – und damit etwas Einmaliges in der Optiker-Welt. Denn die schwarz-weißen Kunststoffbügel des einen Modells tragen mehrfach die Aufschrift „Pirna“ in kleinen Buchstaben und in ganz unterschiedlichen Schriftarten. Auf der zweiten Brille ist die Pirna-Silhouette mit dem Turm der Marienkirche, des Rathauses und den typischen Dachformen der Bürgerhäuser am Markt abgebildet.

„Wir wollten etwas kreieren, was es wirklich nur hier gibt“, sagt die Pirnaer Optikerin. Eben etwas Typisches für das Markenzeichen „Pirnaer Unikat“, einer Idee des Citymanagements Pirna. Wer also Lust auf ein ganz besonderes Stückchen Pirna hat und Brillenträger ist, der bekommt vielleicht genau mit diesen Modellen den richtigen Durchblick.

Vom Entwurf bis zum Endprodukt gingen viele Monate ins Land. Und wie so oft lagen die Tücken im Detail. Schnell gab es Ideen des Reuscher-Teams. Die Computerentwürfe von Mathias Engert, einem von drei Mitarbeitern, sahen auch gut aus und gefielen allen. Doch konnten die Motive letztlich so ohne Weiteres auf das hochwertige Kunststoffmaterial übertragen werden, fragten sie sich. Es blieb spannend. Ein Partner musste mit ins Boot. Gemeinsam mit der bayerischen Herstellerfirma EBM wurde getüftelt und die Brillen nach und nach zu dem, wie sie sich heute präsentieren. Die Vorstellungen des Pirnaer Reuscher-Teams gingen auf.

„Handlich und unkompliziert sollten die Brillen sein“, sagt Franka Reuscher. Genauso wie es die Kollektion switch it mit ihrem Brillensystem ermöglicht. Die Optikermeisterin macht es vor, und es sieht wirklich kinderleicht aus: Bügel abstecken, neue Bügel aufstecken, fertig. In wenigen Sekunden und ohne jegliches Werkzeug sind die Brücken, Backen und Bügel austauschbar und so gesehen mehrere hundert Brillen-Kombis möglich. Neuerdings eben komplettiert mit den von Reuscher- Optik entworfenen Bügeln, die in allen Farben produziert werden können. Die beiden Modelle sind sofort zu haben, weitere Brillen mit den Pirna-Motiven müssen auf Kundenwunsch hergestellt werden. „Das dauert aber nicht lange“, versichert die Chefin.

Sie und ihr Mann Torsten übernahmen dessen väterliches Geschäft 1995 in vierter Generation. Denn das gibt es bereits seit 1890, gegründet von Otto Reuscher, dem Urgroßvater von Torsten Reuscher. Der Name des Gründers steht noch heute in großen Lettern draußen, über den Fensterscheiben des Geschäftes auf der Dohnaischen Straße/Ecke Schössergasse. Hier werden in den erweiterten Räumen Brillen jeglicher Art und weitere optische Produkte wie Kontaktlinsen, Thermometer und Lupen verkauft. Und gleich nebenan, im ursprünglichen Geschäftsraum, gibt es einen Hörakustik-Service mit fachlich kompetenten Mitarbeitern. Und damit es mit dem Berufsnachwuchs auch künftig klappt, bilden Reuschers jährlich zwei Lehrlinge aus. „Kontaktfreude und handwerkliches Geschick sollte man schon mitbringen, wenn man sich für den Beruf entscheidet“, sagt die Pirnaer Geschäftsfrau.

Neben Pirna führen Franka und Torsten Reuscher noch vier weitere Optik-Geschäfte. Zwei in Berlin und zwei in Dresden, das eine in Klotzsche, das andere auf dem Weißen Hirsch. „Unter dem alten Namen des bisherigen Optikers, der dort ansässig war“, sagt Franka Reuscher, aber immer mit dem Angebot und Service wie er in Pirna bei Reuschers schon seit Jahrzehnten mit Qualität und individueller Beratung praktiziert wird.