Notbetreuung für Senioren

Großes Hallo in der Altenhilfe-Tagespflege der Diakonie in Pirna. Seit Montag ist die Einrichtung trotz Corona-Einschränkungen wieder geöffnet; allerdings handelt es sich dabei um eine Notbetreuung. Das sagt Fachbereichsleiterin Katrin Stelzig.
"Mit diesem Angebot möchten wir vor allem die Angehörigen entlasten, die in den vergangenen vier Wochen ihre Liebsten zu Hause pflegen mussten, aber selber schon betagt beziehungsweise beruflich stark eingebunden sind. Für sie waren diese Wochen zum Teil eine hohe psychische aber auch physische Belastung", erklärt Stelzig. Besonders betroffen seien ältere Ehepaare.
Momentan kommen zwölf Personen zusammen. "Die Wiedersehensfreude war am Montag sehr groß. Ebenso wie die Dankbarkeit der zu Betreuenden aber auch der Angehörigen gegenüber den Pflegekräften", sagt die Fachbereichsleiterin.
Um ein mögliches Ansteckungsrisiko zu minimieren, gelten strenge Auflagen. Morgens werden die Gäste von einem Fahrdienst abgeholt. Bereits im Kleinbus müssen alle einen Mundschutz aufsetzen. Wer Grippesymptome hat, darf die Tagespflege nicht betreten. Vor Ort wird verstärkt auf Hände-Desinfektion und häufiges Lüften der Räume geachtet. "So oft wie möglich, sind wir im Garten", berichtet Stelzig. Einen Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Meter ließe sich indes nur schwer realisieren. "Es ist ja auch wichtig, jemandem mal die Hand zu streicheln", weiß die Leiterin der Einrichtung.
Die Senioren bekommen in der Tagespflege, Frühstück, Mittagessen und Kaffee sowie Kuchen. Ganz oben oben auf dem Tagesplan steht viel Bewegung. Das passiert in Form von Sitztanzen aber auch mit Gymnastikübungen. "Wir machen zusätzlich viele Spaziergänge und Gedächtnistraining", berichtet Katrin Stelzig.
Es gibt noch wenige freie Plätze in der Diakonie-Tagespflege. "Angehörige, die Entlastung brauchen, können sich bei uns melden", erklärt die Chefin.
Patienten sollen sich wohlfühlen
Die Tagespflege der Diakonie befindet sich in dem großen Gebäude an der Gartenstraße Nummer 30, das in den vergangenen Jahren zu einem modernen Seniorenzentrum umgebaut. Da sich gleich daneben die Post befindet, wird das historische Gebäude auch Seniorenzentrum Alte Post genannt.
Die Tagespflege hat unter anderem die Räume in der ersten Etage angemietet. Die Flure sind breit und die Zimmer hell. Es gibt ein Pflegebad sowie einen Ruheraum. In der Küche können die Patienten selber kochen.
Wenn sie wollen. Denn Selbstbestimmung gehört zur Philosophie der Tagespflege. "Wir werden den Patienten nichts vorschreiben. Sie sollen selber entscheiden, das zu tun, was sie gerade möchten", erklärt Katrin Stelzig. So darf beispielsweise nach Herzenslust im Garten Unkraut gezupft werden. Wer mag, kann Kartoffeln schälen oder einfach nur in einem der großen Schlafsessel faulenzen.
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