Von Henry Berndt
Lutz Dunkel ist einer der alten Hasen. Schon seit der ersten Hofnacht vor fünf Jahren präsentiert der Geschäftsführer seinen Pirna‘schen Hof Am Markt 4 an diesem Sommerabend in ganz besonderem Licht. Diesmal soll es eine romantische venezianische Nacht werden. „Der Hof wird mit Kerzen und Scheinwerfern ausgeleuchtet, die einen silbernen Mond und venezianische Masken anstrahlen“, verrät Dunkel.
Sein Hof ist einer von insgesamt 35, die am kommenden Sonnabend die Pirnaer Nacht mit Leben erfüllen wollen. Es sind ein paar weniger als in den vergangenen Jahren. „Das liegt in erster Linie an Bauarbeiten und Urlaubsreisen“, erklärt Iris Queißer von der Kultur- und Tourismusgesellschaft, die seit Anfang an alljährlich die Pirnaer Hofnacht koordiniert. „In den letzten Jahren war das Fest immer eine Woche früher. In diesem Jahr wurde es verschoben, damit es nicht mit dem Ortsfest in Graupa zusammenfällt.“
Fest lebt durch die Vielfalt
Dennoch ist ihr für Sonnabend keineswegs bange. „Die Vielfalt der Angebote macht das Fest immer wieder zu etwas ganz Besonderem,“ sagt sie. Vor allem die kleinen Höfe zeigten mit hübschen Basteleien und Tischdekos immer wieder großes Engagement.
Einer dieser kleineren Höfe ist der von Grit Schwemmer in der Ziegelstraße 4b. „Wir waren letztes Jahr zum ersten Mal dabei und es war absolut genial“, sagt sie. „Bis um 2 Uhr in der Nacht tobte bei uns der Bär.“ In diesem Jahr wird unter anderem die Trommelgruppe des CJD Heidenau für Stimmung sorgen und es wird Häckerle für die Besucher aufgetischt. „Außerdem haben wir noch einen musikalischen Überraschungsgast“, verrät Schwemmer.
Zum ersten Mal öffnet Barbara Milde ihren Hof auf der Breiten Straße 5 in diesem Jahr für die Hofnacht. „Ursprünglich wollten wir eine Gitarrenspielerin verpflichten, aber das wäre einfach zu teuer geworden“, sagt sie. „Nun haben wir zwar kein Programm, aber wollen dennoch ein gemütliches Beisammensein mit Speisen und Getränken anbieten.“ Iris Queißer dazu: „Es ist eben nicht alles so superprofessionell. Das macht doch auch den Reiz der Veranstaltung aus.“
So möchte jeder der teilnehmenden Höfe nach eigener Kraft und finanziellen Möglichkeiten seinen Teil zu einer bunten Nacht in Pirna beitragen.
Kleine Enttäuschungen
Lediglich eine geplante Veranstaltung im Binationalen Internat in der Schlossstraße musste kurzfristig gestrichen werden. „Die Abstimmung mit der Schule war leider während der Sommerferien nicht mehr möglich“, sagt Queißer. Es wird für sie wohl nicht die einzige kleine Enttäuschung bleiben. So gibt es immer wieder Trittbrettfahrer, wie auch bei der Einkaufsnacht. „Jedes Jahr hängen sich einige Höfe an den Erfolg dran, ohne sich im Vorhinein zu beteiligen“, sagt sie. Wer wissen möchte, welche Höfe zum offiziellen Programm gehören, kann sich beim Tourist-Service Pirna (Am Markt 7) und im Internet darüber informieren.
www.pirnatuerlich.de