Im Jugendhaus Hanno in Pirna wurde es am Sonnabend laut: Sechs Bands traten beim Newcomer Bandfestival an und kämpften um Musikgutscheine und diverse Auftritte. Bewertet wurden sie vom Publikum, das am Ende die Qual der Wahl hatte, und von einer Jury, bestehend aus dem Mitglied der Siegerband 2008, „no tale“, Robert Höhnel, dem regionalen Musikexperten Ulrich Hofmann, Gitarrist und Musiklehrer Thomas Hübel und dem Texter und Klavierspieler Torsten Hüttenrauch.
Gespitzte Ohren punkt 21 Uhr: tongue oft he young aus Tharandt, denen die burning pussys aus Dippoldiswalde folgten. Letztere sorgten mit ihrem Sänger Henning Kubatzsch, der im Nonnenkostüm auftrat, für ordentlich Stimmung. „Das Kostüm soll im Kontrast zu unserem Bandnamen stehen“, so der 19-Jährige. Nach den ersten beiden Auftritten hatte die Jury noch keinen Favoriten. „Die ersten Bands leben meist von den mitgebrachten Leuten, der große Zünder kommt am Ende“, sagt Ulrich Hofmann. Bei against the flow startete Sänger David Holey mit einem Sprung auf die Bühne. Ihnen folgte ¡jam! aus Pirna. „Wir waren mit unserem Auftritt zufrieden, es war einfach nur geil“, sagte Sängerin Gretel Pfeiffer anschließend. Aus Freital kamen strawberry lounge. „Es war einer unserer besten Auftritte“, so Sängerin Anne Oehlert. „Wir werden Pirna auf jeden Fall unseren befreundeten Bands empfehlen.“ Für sie reichte es am Ende zu Platz drei. 40 Minuten standen allen Bands zur Verfügung, inklusive Auf- und Abbau. Die Zeit für die Vorbereitungen nutzte der Verantwortliche von der Aktion Zivlicourage für einige Hinweise. Eine Gruppe musste leider absagen. „Dafür rücken die drunken bastards aus Pirna nach“, so Enke. Für die drei Jungs war die kurze Vorbereitungszeit kein Problem. „Uns geht es nicht um das Geld für den Sieg, wir wollen unsere Texte verkörpern und Spaß haben“, sagt Sänger Willi Wilhelm. Spaß hatten sie als letzte Gruppe mit ihrem Auftritt auf jeden Fall. Als „deutsch-spaß-polit-punk“ rockten sie noch einmal so richtig die Bühne und holten sich dank ihrer Fans den zweiten Platz.
„Wir sind zufrieden, für uns hat es sich gelohnt“, sagt Schlagzeuger Ricky Kühn. Als der Sieger des Abends verkündet wurde, war der Saal im Hanno schon recht leer. „Ein Grund dafür ist der öffentliche Personennahverkehr“, erklärte Johannes Enke. „Die Leute aus Freital und Dipps kommen nicht mehr nach Hause.“ Die verbliebenen Zuschauer feierten ordentlich mit den Siegern: ¡jam! nehmen einen 300-Euro-Gutschein mit nach Hause. „Der wird in Bandequipment investiert“, freute sich Max Stiefenhofer. Und das werden sie in Zukunft auch brauchen. Auftritte beim Pirnaer Stadtfest im Juni und einem Freitaler Festival stehen unter anderem an.