Pirnaer Betrieb spendet an die Charité

Das weltweit tätige Chemieunternehmen "Schill +Seilacher", das unter anderem ein Werk im Pirnaer Ortsteil Neundorf betreibt, hat jetzt 20.000 Schutzmasken an die Berliner Charité übergeben. Die einfachen Masken werden dort in den nicht-medizinischen Bereichen, beispielsweise in der Verwaltung und im Haus- Management eingesetzt und sorgen so dafür, dass die Verwendung der sehr gefragten und raren medizinischen Masken auf den Einsatz in den eigentlichen Patientenstationen konzentriert werden kann. Hier wären die gesponserten Masken laut des Unternehmens auch eher ein Tropfen auf den heißen Stein gewesen, liege doch der Bedarf an OP-tauglichen Masken nach Klinikangaben bei 300.000 bis 400.000 Stück im Monat, während die jetzt von "Schill + Seilacher" überlassenen einfachen Masken für gut einen Monat reichen.
Gute Kontakte nach China
„Während der Staat derzeit den Unternehmen mit Milliardenbeträgen unter die Arme greift, sehen wir es als unsere Pflicht an, dass wir mit unseren Möglichkeiten und Kontakten ebenfalls helfen“, sagt Dr. Rüdiger Ackermann, Geschäftsführer des Chemieunternehmens.
Zu dem Berliner Großkrankenhaus habe man Kontakt aufgenommen, da Prof. Dr. med. Jalid Sehouli, Direktor der Klinik für Gynäkologie und des Zentrums für onkologische Chirurgie, die langjährige Unternehmens-Eigentümerin Ingeborg Groß im vergangenen Jahr so wunderbar behandelt und betreut habe.
Die Verantwortlichen bei "Schill + Seilacher hatten ihre jahrzehntelangen sehr guten Geschäftskontakte nach China genutzt und die Masken Anfang April bestellt. Trotz extremer Knappheit konnte ein beträchtliches Kontingent beschafft werden. Die begehrte Ware wurde per Luftfracht und diebstahlsicher direkt nach Deutschland geflogen.
Bereits zuvor hatte das Chemiewerk in Pirna an den Freistaat Sachsen und in Hamburg an die dortige Gesundheitsbehörde je 50.000 Masken übergeben. Weitere 25.000 Masken wurden am dritten Werks-Standort Böblingen an das dortige Koordinationszentrum der Stadt übergeben.
Desinfektionsmittel ohne Gewinn
Darüber hinaus stellt "Schill + Seilacher" derzeit auch Desinfektionsmittel her, weil der Bedarf so groß ist. An seinen Standorten Pirna und Böblingen habe das mittelständische Unternehmen laut Ackermann in Teilen seine Produktion extra dafür umgestellt. Die Desinfektionsmittel-Kanister werden vor Ort zum reinen Produktionspreis abgegeben. "Wir verdienen daran nichts", sagt Ackermann.