München. Der Hunger auf Fast-Food scheint ungebremst: Rund um die Großstädte wachsen immer neue Schnell-Ess-Filialen von Mc-Donald’s oder Burger-King im Fertigbaustil. Nun steigt der Marktführer auch in das Pizzageschäft ein.
McDonald´s-Chef Gerd Raupeter hat gestern die erste deutsche Pizza-Filiale unter dem Namen Donatos in München vorgestellt. Wenn eine kurze Testphase mit fünf Lokalen erfolgreich verläuft, sollen in eineinhalb Jahren 200 Donatos-Pizzarestaurants entstehen. Fast-Food-Kenner erkennen schnell, dass sie kein Abklatsch des Konkurrenten Pizza-Hut sind. Die McDonald´s-Variante bietet nur Pizza, warme Sandwiches und Salat. Pasta gibt es nicht, auch kein Besteck oder Dessert. Dafür kann der Kunde australischen Weiß- oder Rotwein aus dem Plastebecher zu sich nehmen. Die Pizza wird, mundgerecht vorgeschnitten, auf dem Pappteller serviert. Das Restaurant-Ambiente bietet eine Mischung aus rustikalem Massivholzstil und modernem US-„Diner“.
Auffällig an der Donatos-Pizza: Sie hat keinen Rand, ist dafür dick belegt: Das 14,99 Euro teure Flaggschiff „Peperoni-Large“ zählt mehr als hundert Scheiben – zusammen 135 Gramm – dünne Salami. Gemäß der Mc-Donald´s-Philosophie sollen die Pizzen auf der ganzen Welt einheitlich aussehen und schmecken, weshalb jede Zutat computergenau abgewogen wird.
Mit einem Lieferservice will der Konzern Marktanteile auf dem Pizzamarkt erobern, den die McDonald´s-Strategen auf 1,6 Milliarden Euro schätzen. „Pizza ist bei den jungen Leuten die Lieblingsspeise noch vor Hamburgern“, sagt Firmen-Chef Raupeter. Mit neuen Geschäftsfeldern will Raupeter seinen Expansionskurs sichern. Es sei abzusehen, dass der Markt für traditionelle Hamburger „irgendwann an die Wachstumsgrenzen stoßen wird“, betont der Konzernchef.
Das Umsatzwachstum von drei Prozent, dass Raupeter für dieses Jahr erwartet, ist zwar angesichts konjunkturellen Lage beachtlich, für den Fast-Food-Riesen aber eher mager. „Wir planen für das nächste Jahr acht bis neun Prozent.“
Dem Marktführer sitzt dabei vor allem Konkurrent Burger King im Genick: Bis 2005 will Burger King seine Zahl von mehr als 300 auf 500 Restaurants erhöhen - fast halb so viele wie Marktführer McDonald´s mit seinen 1 100 Filialen zählt. (AP)