SZ +
Merken

Pläne für neue Kompressorenbau-Halle in Bannewitz fertig

Die Turbolader-Schmiede Kompressorenbau Bannewitz hat die Planung für den Bau einer neuen zweistöckigen Firmen-Halle nahe der B170 abgeschlossen. „Damit würden wir unsere Flächen auf 12000 Quadratmeter...

Teilen
Folgen

Von Domokos Szabó

Die Turbolader-Schmiede Kompressorenbau Bannewitz hat die Planung für den Bau einer neuen zweistöckigen Firmen-Halle nahe der B170 abgeschlossen. „Damit würden wir unsere Flächen auf 12000 Quadratmeter verdoppeln“, sagte der KBB-Geschäftsführer Ulrich Kramer zur SZ.

Die Kosten für den Bau und die Ausstattung beziffert er auf rund 20Millionen Euro. Die Fertigung soll den Plänen nach weiterhin in den bereits stehenden Hallen stattfinden, in den Neubau werden dann die vor- und nachgelagerten Prozesse umziehen. Dazu zählen Wareneingang und -kontrolle, Reparatur, Farbgebung und Versand. In der unteren, in den Hang hineingebauten Etage sind Lagerflächen vorgesehen.

Wann die Bagger rollen, steht noch nicht fest. Nach Kramers Worten wird das Projekt zunächst bis zur Baugenehmigung vorangetrieben. „Die Entscheidung liegt dann beim Gesellschafter, der im Moment dafür ist. Allerdings muss die wirtschaftliche Situation neu bewertet werden“, so der KBB-Chef.

Aktuelle Prognose

Denn die globale Krise macht auch um die Reedereien keinen Bogen, in deren Transportschiffe die Turbolader aus Bannewitz eingebaut werden. Weltweit liegen Hunderte Schiffe vor Anker, weil weniger produziert, konsumiert und transportiert wird. „Nichtsdestotrotz gehen wir davon aus, dass sich die Krise auf absehbare Zeit erledigt, und wir ein normales Wirtschaftswachstum bekommen“, heißt es beim Unternehmen. Spätestens dann dürften den Bannewitzern Kapazitäten fehlen.

Ohne Wirtschaftskrise wäre KBB schon dieses Jahr an seine Grenzen gestoßen. Nach einer Prognose, die selbst vor drei Monaten noch aktuell war, stellte sich die Firma auf einen Absatz von mindestens 2000 Turboladern ein. Zum Vergleich: 2008 wurden 1500 Stück produziert und vor sechs Jahren nicht mehr als 300. Dementsprechend sollte der Umsatz von 25Millionen Euro auf 31 Millionen Euro steigen.

Nöthnitzbach wird verlegt

Mittlerweile gibt es jedoch Stornierungen und Verschiebungen und ein Ende ist nicht in Sicht. Deshalb sieht sich das Management gezwungen, im nächsten Monat Teile der Belegschaft in die Kurzarbeit zu schicken. Mit einem Rückgang der Produktion auf das Niveau vor 2008 wird allerdings nicht gerechnet.

Voraussetzung für den Bau der neuen Halle ist unter anderem die Verlegung des Nöthnitzbaches und einer Reihe von Leitungen, die bei KBB über das vorgesehene Bauareal verlaufen. Gestern Abend beschloss der Bannewitzer Gemeinderat, den Umzug eines Schmutzwasserkanals zu bezahlen. Die Kosten werden etwa 80000 Euro betragen.

Die Verlegung des Nöthnitzbaches steht nicht nur mit dem geplanten Hallenneubau in Zusammenhang. So plant das Straßenbauamt Meißen--Dresden, die Kreuzung Horkenstraße/B170/August-Bebel-Straße umzugestalten (die SZ berichtete). Für die neue S191 (Ortsumgehung Goppeln/Rippien) wird die Horkenstraße begradigt und rückt dann näher an KBB heran. Die Firma gibt dafür sogar Flächen ab und erhält andere Grundstücke, die für den Neubau nötig sind.

Dank des Verkehrsprojekts verbessert sich auch die Anbindung von KBB an das Straßennetz. Die Lastwagen fahren künftig nicht mehr über die Windbergstraße mitten durch das Wohngebiet, sondern über die Bundesstraße B170 und die S191 direkt zu den Firmengebäuden.

Der Bau der Ortsumgehung steht laut dem Straßenbauamt finanziell auf sicheren Füßen, was noch fehlt, ist eine Baugenehmigung.