Platz für bis zu 50 neue Ferienhäuser

Das Lausitzer Seenland ist voller Ideen und Möglichkeiten. Wenn dann aber Investoren anklopfen, müssen sie sich meist noch vertrösten, weil Bebauungspläne fehlen oder gar die Flurneuordnung nicht geklärt ist. Am Sedlitzer See ist das Amt Altdöbern zusammen mit dem Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg, einen anderen Weg gegangen. Hier sprach man am unfertigen See 2009 von einer Ferienhaussiedlung. Vier Jahre später hatte man einen fertigen Bebauungsplan und damit Baurecht. Im Mai 2017 konnte der erste Bauabschnitt mit Parkplatz und Sanitärcontainer eingeweiht werden. 2019 schließlich der erste Spatenstich für den Bau von Strand, Slipanlagen und Schiffsanleger. Und nun ist das Flurneuordnungsverfahren abgeschlossen, kann das 1,82 Hektar große Ferienhausgebiet am Westufer des Sedlitzer Seees zwischen der Ortslage Lieske und dem Oberen Landgraben in Angriff genommen werden. Frank Neubert, Amtsdirektor des Amtes Altdöbern, und Martin Wolf, Leiter Infrastruktur beim Zweckverband, starteten am Mittwoch die Vermarktungsoffensive für den Standort. Ab Montag soll das Expose online sein. „Hier kann eine Menge geschehen“, freut sich Frank Neubert. Zwischen 30 und 50 Ferienhäuser sind denkbar. Man stellt sich hier O-Ton Neubert keine Bretterbuden vor, die mit Flatterband voneinander abgetrennt sind, sondern eben wirklich Ferienhäuser (durchaus aus Holz) und das Ganze soll schon eine optische Einheit bilden. „Wir starten daher jetzt das Interessenbekundungsverfahren“, sagt Martin Wolf. Man will also den Markt abklopfen. Im Prinzip sind mehrere Lösungen denkbar: Entweder man findet den einen großen Investor, der die gesamte Fläche erschließt, bebaut und bewirtschaftet. Oder es gibt eben 30-50 Privatleute, die jeweils ein Häuschen bauen wollen. Oder es gibt einen Großinvestor für eine Teilfläche und mehrere Einzelinteressenten, die sich in Form irgendeines Teilhabemodells wie einer Genossenschaft, zusammentun. Deshalb ist nicht nur ein schlüssiges Konzept für die Bebauung ausschlaggebend, sondern man muss auch ein Betreiberkonzept vorlegen und eine Bauverpflichtung eingehen. Auf Grundstücksspekulanten hat man im Seenland jedenfalls keine Lust. Zunächst geht es um eine Brachfläche östlich der LMBV-Erschließungsstraße. Später kann auch das Areal im Hang zwischen Weg und See bebaut werden. Alles gewachsener Bodden, kein geschüttetes Areal. Doch die Bebauung des zweiten Gebietes kann erst geschehen, wenn die LMBV mit der Bergbausanierung durch ist. Voraussichtlich wird man am See noch bis 2023 tätig sein. Dann dürfte er auch erstmals seinen Endwasserstand von 100 Metern über Normalnull erreicht haben. Da fehlen also noch knapp 6 Meter Wasserstand am mit 1.400 Hektar Wasserfläche künftig größten See des Lausitzer Seenlandes, der zugleich mit seinen drei Kanälen die Verbindung zum Großräschener, Geierswalder und Partwitzer See herstellt und damit eine Art Drehscheibe in der Seenkette sein wird.
Frank Neubert ist jedenfalls froh, den Zweckverband an seiner Seite zu wissen, da eine solche Entwicklung für das Amt nicht zu stemmen wäre. Es ist ein Querverbund, der durchaus nach dem Solidarprinzip arbeitet. Denn ein gut aufgestelltes Seenland hilft letztlich allen Kommunen.
https://www.amt-altdoebern.de/
http://www.zweckverband-lsb.de/