Von Katarina Lange
Wenn die Polenzer vom 6. bis 8. Juli den 750. Geburtstag ihres Ortes feiern, rechnen sie mit 1500 bis 2000 Besuchern. Eine stolze Zahl, auf die sich der Festverein 750 Jahre Polenz riesig freut. Doch so erfreulich eine große Gästezahl ist, sie schafft auch ein Problem: viele Autos. Ein Großteil der Festbesucher wird statt mit öffentlichen Verkehrsmitteln mit dem privaten Pkw nach Polenz pilgern. Dort kann das Auto aber nicht einfach abgestellt werden. Denn es gibt in Polenz weder genügend Stell- noch geeignete Ausweichflächen.
Der Festverein steht nun vor dem großen Problem, genügend Parkplätze zu schaffen. „Und die müssen außerhalb von Polenz liegen“, erklärt Martina Herrmann, die das Festwochenende federführend mit organisiert. Im Ort selbst gäbe es wegen der engen und kurvenreichen Straßen kaum Kapazitäten. Die Wege müssten zudem für Rettungswagen und die Feuerwehr freigehalten werden.
Richtig eng wird es am letzten Festtag, dem 8. Juli. Zum großen Abschluss ist am Nachmittag ein Festumzug durch Polenz geplant. Fast 200 Personen, darunter viele Kinder und Jugendliche, sollen daran beteiligt sein. Der Umzug stellt die 750-jährige Ortsgeschichte nach. Mit Pferden und auf Fuhrwerken werden die verschiedenen Bilder durch Polenz ziehen. Der Festumzug formiert sich in Höhe des Klärwerkes. Am ehemaligen Hartpappenwerk fällt 14Uhr der Startschuss. Der Umzug schlängelt sich etwa einen Kilometer die Polenztalstraße entlang. Danach teilt sich der Umzug in Richtung Fuchsberg, Mittelweg und Neustadt auf. Damit die Umzugswagen ungehindert durch Polenz rollen können, wird die Polenztalstraße am Sonntag für den Verkehr komplett gesperrt.
Kutschen als Shuttleverkehr
Um den Besucheransturm dennoch bewältigen zu können, hat der Festverein bereits einen detaillierten Plan. Er hat rund um Polenz nach geeigneten Parkplätzen gesucht – und einige gefunden. Zwei größere Parkplätze sollen im Gewerbegebiet am Karrenberg und auf einem Feld nahe dem Karrenberg entstehen. Außerdem gäbe es in Neustadt mehrere Stellflächen. Die Polenzer denken hier an den Parkplatz am Wasserberg am Dänischen Bettenlager. Auch im Wohngebiet an der Gorki-, Engels- und Heine-Straße könnten Besucher ihre Autos abstellen. Die Parkplätze an den zwei Einkaufsmärkten an der Wilhelm-Kaulisch-Straße seien ebenfalls als Ausweichplätze nutzbar.
„Da diese Parkplätze aber außerhalb von Polenz liegen, werden wir verschiedene Fahrdienste organisieren“, erklärt Martina Herrmann. Mit kleinen Bussen, Kutschen und anderen Gefährten sollen die Besucher von den verschiedenen Parkplätzen nach Polenz gefahren werden. „Wir denken dabei vor allem an die älteren Leute, die nicht mehr so gut zu Fuß sind“, meint die Polenzerin. Gemeinsam mit dem Ordnungsamt der Stadt Neustadt wird noch an einem konkreten Konzept gebastelt. In weniger als fünf Monaten muss es stehen.