Von Jürgen Müller
Von einem Großeinsatz der Polizei in der vergangenen Woche berichten mehrere Meißner Einwohner aus dem Triebischtal. Am Buschbad in Meißen und auch in Riesa sollen zeitgleich Einsätze geführt worden sein. Dem Vernehmen nach handelte es sich um einen Schlag gegen die internationale Rauschgiftkriminalität. Nach Informationen der SZ kamen das Sondereinsatzkommando (SEK), das Mobile Einsatzkommando (MEK) und die Tatortgruppe zum Einsatz. Drogenspürhunde und ein Spengstoffhund sollen die Beamten bei ihren Untersuchungen unterstützt haben.
Gerüchte und Spekulationen
Im Visier der Polizei sollen Bürger unterschiedlicher Nationalität gestanden haben. Die Rede ist sogar vom Einsatz der Anti-Terror-Einheit Grenzschutzgruppe 9. Dies dementiert Wolfgang Kießling, Pressesprecher der Polizeidirektion Oberes Elbtal/Osterzgebirge, allerdings energisch. „Ich kann die Meißner beruhigen. Es handelte sich nicht um einen Einsatz gegen mögliche Terroristen.“ Mehr will er zu dem Großaufgebot am Buschbad allerdings nicht sagen. Kießling verweist auf laufende Ermittlungen, die nicht gefährdet werden dürften. Auch im Polizeirevier Meißen gibt man sich zugeknöpft, verweist an die Pressestelle in Dresden.
Die aber schweigt. Das Gleiche gilt für die Staatsanwaltschaft in Dresden, die den Einsatz angeordnet hatte. Aus ermittlungstaktischen Gründen wolle man sich vorerst nicht äußern, heißt es von dort lapidar. Es sollen offenbar keine Informationen an die Öffentlichkeit dringen. Und das, obwohl genügend Leute den Großeinsatz am helllichten Tag beobachtet haben, Spekulationen ins Kraut schießen, die wildesten Gerüchte die Runde machen.
Die Sprachlosigkeit scheint einen handfesten Grund zu haben. Denn der groß angelegte Schlag gegen die Drogenmafia scheint ein Schlag ins Wasser gewesen zu sein. Anwohner hatten zwar schon seit längerer Zeit verdächtige Aktivitäten in dem leer stehenden Haus vermutet, doch als die Polizei eintraf, waren die mutmaßlichen Täter wohl schon über alle Berge. Gefunden wurden dem Vernehmen nach nur vergammelte Cannabis-Pflanzen.
Mehr Erfolg hatte die Polizei in dieser Woche in der Meisastraße in Meißen. In einer unbewohnten Wohnung stellten aufmerksame Zeugen sieben Hanfpflanzen in Setztöpfen fest und informierten darüber die Polizei. Die stellte diese Pflanzen sicher und zeigte den 18-jährigen Eigentümer an.