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Polizei hält "Spaziergänger" auf Distanz

Einem Aufruf im Internet zum stillen Protest folgen in Großenhain am Montagabend knapp 50 Leute.

Von Thomas Riemer
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Die Polizei setzte auf Kommunikation. Das war zum Teil nicht ganz einfach.
Die Polizei setzte auf Kommunikation. Das war zum Teil nicht ganz einfach. © Foto: Thomas Riemer

Großenhain. Knisternde Stimmung am Montag kurz vor 19 Uhr rund um den Großenhainer Hauptmarkt. Polizisten haben ein waches Auge auf das Geschehen. Wenige Stunden vorher war auf einer Facebookseite ein Aufruf aufgetaucht, wonach gebeten wurde, "in Anlehnung an die Montagsdemonstrationen 89 Gesicht zu zeigen".  Und das mit einem "Spaziergang durch Deine Stadt". Gezeigt werden solle damit, dass sich der jeweilige Teilnehmer "diesem Wahnsinn nicht hingibt". 

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Tatsächlich kamen zur vereinbarten Uhrzeit mehrere Leute ins Großenhainer Stadtzentrum. Die Polizei hatte sich trotz der kurzen Zeit vorbereitet. Ein reichliches Dutzend Beamter war allein rund um den Hauptmarkt im Einsatz. Knapp 50 Menschen, so erste Schätzungen, kamen zum "Spaziergang". 

Die Polizei appellierte zweimal per Lautsprecher, bestehende Kontaktbeschränkungen und insbesondere den Abstand von anderthalb Meter einzuhalten sowie auf Fußwegen zu "spazieren".  Zögerlich, unter anderem auch nach teils emotionsgeladenen Debatten, kam das Gros der "Spaziergänger" der Aufforderung nach. Zwischenfälle gab es nicht - Stand Montag 21 Uhr.

Polizeieinsätze nach Protestaufrufen

Des Weiteren stellten Einsatzkräfte im Landkreis Meißen gegen 17 Uhr etwa 50 Personen auf dem Nossener Markt fest. Zudem fanden sie gegen 19 Uhr 70 Personen in Meißen auf dem Marktplatz vor. 

In allen Fällen reagierten die Personen nicht auf das Ansprechen der Einsatzkräfte. Auch gab sich nirgendwo ein Versammlungsleiter zu erkennen. Die Polizei leitete daraufhin Ordnungswidrigkeitsverfahren ein.

Nach einer Stunde hatten die Personen einzeln oder in Kleingruppen die jeweiligen Marktplätze wieder verlassen.

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