Von Maik Brückner
Völlig verdutzt kurbelt Matthias Wagner das Türfenster hinunter. „Guten Morgen, Verkehrskontrolle, ihr Scheinwerfer funktioniert nicht“, begrüßt ihn Polizeiobermeister Mirko Schröter. Der Freitaler steigt aus und schaut sich sein Auto an: „Das war heute Morgen noch in Ordnung“, verteidigt sich der Opel-Fahrer und verspricht, die Glühlampe gleich auszuwechseln. Er kramt seinen Reservekasten hervor und beginnt mit dem Wechsel. Nach ein paar Minuten gibt er auf: „Geben mir einen Schein“.
Mirko Schröter füllt einen Mängelschein aus. „Der Fahrer muss innerhalb einer Woche bei der Zulassungsstelle nachweisen, dass er die Mängel behoben hat“, erklärt Polizeihauptkommissar Lutz Teistler. Als Chef der Verkehrsüberwachung bei der Polizeidirektion Oberes Elbtal/Osterzgebirge leitet er die Kontrolle auf der B 170 bei Karsdorf, die innerhalb der 50. Beleuchtungsaktion (siehe Kasten) stattfindet.
Teistler und seine sieben Kollegen nehmen an diesem Morgen vor allem Scheinwerfer, Blinker und Bremslichter unter die Lupe. Auch die Dippserin Mandy Schotte muss mit ihrem Opel Kadett eine nicht geplante Pause in Karsdorf einlegen. Polizeimeister Markus Glanz ist von weitem aufgefallen, dass ihr Auto lackierte Heckleuchten hat. „Die dürfen nicht verändert werden“, erklärt Teistler. Denn die dunkle Farbe erschwert es nachfolgenden Fahrzeugen, rechtzeitig zu sehen, wann das Auto vor ihm stoppt. Darüber hinaus findet Polizist Glanz weitere Mängel, die er ebenfalls auflistet. Mandy Schott verspricht, die dunkle Farbe von den Heckleuchten zu entfernen. Die lädierte Fahrzeugfederung hingegen wird wohl eher ein Fall für die Werkstatt sein, meint der Polizeimeister. Glimpflicher kommen andere Autofahrer davon, bei denen zum Beispiel nur der Scheinwerfer zu hoch eingestellt ist oder das Standlicht nicht funktioniert.
Nach gut drei Stunden beendet die Polizei ihren Einsatz in Karsdorf. „Die Ergebnisse liegen im Rahmen bisheriger Kontrollen“, sagt Einsatzleiter Lutz Teistler. Die meisten Autos haben seinen Kontrollposten ohne Stopp passieren können, nur bei drei haben seine Kollegen Mängeln an der Beleuchtung festgestellt. Ziemlich pfiffig ist Matthias Wagner gewesen. Der Freitaler reparierte nach der Kontrolle seinen Scheinwerfer, kehrte nach Karsdorf zurück und konnte den ausgestellten Mängelschein zurückgeben, ohne sich bei der Zulassungsstelle melden zu müssen.