SZ +
Merken

Polizei richtet Altstadtwache in der Neugasse ein

Die beiden Bürgerpolizistinnen sollen künftig schneller in der Innenstadt unterwegs sein.

Teilen
Folgen

Von Harald Daßler

Rund 200 Mitarbeiter für 140 000 Menschen. Mit diesen beiden Zahlen beschrieb Hanjo Protze vor den Stadträten die Aufgabe, der er sich seit Beginn dieses Jahres stellt. Mit dem Inkrafttreten einer neuen Polizeistruktur ist der Polizeidirektor Chef im neuen Polizeirevier Meißen, das auch für Coswig und Radebeul zuständig ist. Von den sechs Polizei-Standorten in Meißen, Coswig, Radebeul, Moritzburg, Radeburg und Nossen ist nur das Revier in der Meißner August-Bebel-Straße rund im die Uhr besetzt. Die Einsätze in Notfällen werden von einem Lagezentrum in Dresden aus gesteuert, berichtete Hanjo Protze.

Ziel der neuen Struktur sei auch, mehr Polizisten an Schwerpunkten im Einsatz zu haben, erklärte Hanjo Protze. Um die Wege zu verkürzen, werde in den nächsten Tagen in der Neugasse eine Altstadt-Wache öffnen, so dass die beiden Bürgerpolizistinnen schneller und öfter in der Altstadt unterwegs sein können. Dazu wurden leerstehende Ladenflächen angemietet, die gerade her- und eingerichtet werden. Mit der Einrichtung eines eigenen Büros für die beiden auf der linken Elbseite eingesetzten der vier Bürgerpolizisten kommt die Polizei einem langgehegten Wunsch der Meißner nach.

„Wenn Gefahr im Verzug ist, greifen wir ein“, entgegnete der Revierleiter auf die von Stadtrat Thomas Tallacker (CDU), geäußerte Bitte, die Streifen mögen mehr Präsenz und Einsatz gegen Trinkgelage am Elbufer und am Kaendlerbrunnen zeigen. Wie Hanjo Protze vor den Stadträten erklärte, gebe es aus polizeilicher Sicht in Meißen keine besonderen Auffälligkeiten.

Im vorigen Jahr wurden in der Stadt insgesamt 3 031 Straftaten registriert. Gegenüber den 2 339 im Jahr 2011 registrierten Straftaten ist das eine Steigerung um 10,7 Prozent. Die Aufklärungsquote lag 2012 bei 61,4 Prozent, im Jahr davor hatte sie 68,6 Prozent betragen. Sorgen bereiten die im vorigen Jahr angezeigten 304 Rohheitsdelikte und 364 Sachbeschädigungen, weil bei diesen Straftaten erhebliche Steigerungen gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen waren.

Bei Rauschgiftdelikten registrierte die Polizei in der Stadt im vorigen Jahr 162 Fälle, im Jahr zuvor waren es 160. Wie der Revierleiter erläuterte, seien die Täter im wesentlichen bekannt und würden immer wieder festgestellt – hauptsächlich bei Verkehrskontrollen. Stadtrat Wolfgang Tücks (U.L.M.) sprach die Beschaffungskriminalität an, die mit dem Drogenkonsum einhergeht. So hätten alle Kupferdiebstähle in der Stadt im vorigen Jahr, die aufgeklärt werden konnten, dem Finanzieren der Drogensucht gedient. Einstimmig beschlossen die Stadträte, einen Präventionsrat gegen Drogenkriminalität in Meißen zu bilden, um die Öffentlichkeit fundiert zu informieren und suchtkranken Menschen Hilfsangebote unterbreiten zu können.