Nach zwei Explosionen in Großharthau, die Sachschaden anrichteten, Menschen aber glücklicherweise unverletzt ließen, dauern die Ermittlungen der Polizei an. Es gebe erste Hinweise, sagte gestern Marcel Wita von der Pressestelle der Polizeidirektion Oberlausitz-Niederschlesien. Demnach gehe die Polizei momentan davon aus, dass es sich bei den Anschlägen vom 4.August auf dem Mittelweg und am 16. August auf dem Großharthauer Bahnhof um ein und den selben Täter handelt. Vorgehensweise, Tatzeitpunkt jeweils kurz nach Mitternacht und die Tatsache, dass beide Tatorte nur etwa einen Kilometer voneinander entfernt liegen, sprechen dafür.
Bei ihren Ermittlungen ist die Polizei dringend auf Zeugenhinweise angewiesen. Um dieses Anliegen zu unterstützen, stellt die Gemeinde Großharthau 2000 Euro bereit für Hinweise, die helfen, den oder die Täter zu finden. „Wir müssen schnell handeln, um weitere Explosionen, womöglich mit weitaus schlimmeren Folgen, zu verhindern“, sagt Bürgermeister Jens Krauße. Letztlich dürfe der Täter nicht vergessen, dass er sich bei dem Umgang mit Sprengstoff auch selbst gefährde.
Staatsanwalt schließt Akte
Während die Polizei die Tätersuche offenbar intensiviert, erhielt gestern zumindest eine Großharthauer Familie, die beim ersten Anschlag geschädigt wurde, Post von der Staatsanwaltschaft Bautzen. Sie teilt nur vier Wochen nach der Tat mit, das Ermittlungsverfahren sei eingestellt, weil kein Täter gefunden werden konnte.
Dieses Schreiben dokumentiere nur den derzeitigen Stand, sagte Christopher Gerhardi, Sprecher der Staatsanwaltschaft. „Sobald es neue Erkenntnisse gibt, können die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft jederzeit wieder aufgenommen werden“, betonte er.
Ende Mai waren in Schirgiswalde und Weigsdorf-Köblitz zwei Telefonzellen gesprengt worden. Auch hier dauern die Ermittlungen der Polizei an. Nach jetzigem Stand gehe man davon aus, dass beide Straftaten nichts miteinander zu tun haben, erklärte Marcel Wita.
Zeugenhinweise an die Polizei in Bischofswerda, (03594) 7570, oder die Polizeidirektion Görlitz, (03581) 468224