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Postelwitzer kämpfen um ihr „Vaterhaus“

Unzufriedenheit mit der Arbeit des Rathauses – die prägte die Stadtratssitzung am Mittwochabend. Der Postelwitzer Rat Matthias Herschel (Mandat CDU) forderte mehr Einsatz der Verwaltung, damit das historische Vaterhaus des Sieben-Brüder-Ensembles in Postelwitz gerettet werden kann.

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Von Heidi Körner

Unzufriedenheit mit der Arbeit des Rathauses – die prägte die Stadtratssitzung am Mittwochabend. Der Postelwitzer Rat Matthias Herschel (Mandat CDU) forderte mehr Einsatz der Verwaltung, damit das historische Vaterhaus des Sieben-Brüder-Ensembles in Postelwitz gerettet werden kann.

Elbwiesen endlich

vom Unrat befreien

Dass die Mitarbeiter im Rathaus überlastet waren, wie Bürgermeister Andreas Eggert (parteilos) sagte, wollte Herschel nicht akzeptieren. „Ich gestehe ein, es wäre vielleicht noch etwas mehr möglich gewesen“, streute Eggert sich Asche auf sein Haupt. Er versprach, noch einen Versuch zu starten und Fluthilfegelder für das rund 300 Jahre alte Denkmal nachträglich zu beantragen. Das sei nicht einfach, da das Haus sich in der Zwangsversteigerung befindet. Herschel kam dem Ratschef entgegen und bot die Hilfe von Ortschaftsrat, Nachbarn und potenziellen Spendern an.

Der Postelwitzer Ortsvorsteher Horst Friebel mahnte an, die Elbwiesen endlich vom Unrat des Hochwassers zu befreien. „Da liegen sogar Kühlschränke und Autoreifen rum.“ Auch da überzeugte der Bürgermeister wenig mit der Bemerkung, er müsse zuerst die Zuständigkeiten und Eigentumsverhältnisse dort klären.

Auf starken Gegenwind stieß der Stadtchef, als er vorschlug, zwar den Spielplatz am Stadtpark wieder in Stand zu setzen und mit neuen Geräten auszustatten. Aber die einstige Tischtennisplatte solle nicht mehr aufgestellt werden. Zumindest nicht vor Ort, sondern eventuell am Jugendklub. Nachbarn hätten sich bei ihm über nächtlichen Lärm Jugendlicher an der Platte beschwert.

„Kinder und junge Leute gehören in die Stadt“

Matthias Herschel erinnerte an die extra aufgebaute und rund 2 500 Euro teure Schutzwand neben der Tischtennisplatte. Genauso gut könne er sich vom Autoverkehr durch Postelwitz belästigt fühlen, motzte er.

Ina-Maria Vetter (Mandat CDU) schüttelte in Richtung Bürgermeister mit dem Kopf. „Kinder und junge Leute gehören in die Stadt. Die Tischtennisplatte sollte wieder dorthin, wo sie vor dem Hochwasser stand.“ Fraktionskollege Horst Michael schlug vor, es könne ja eine zweite Platte am Jugendklub aufgestellt werden.