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Poststelle bleibt erhalten

Rosenthal-Bielatal. Agentur wird in abgespeckter Form doch weitergeführt.

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Von Marco Mach

Über 600 Rosenthal-Bielataler haben kürzlich mit ihrer Unterschrift gegen die angekündigte Schließung der örtlichen Poststelle gekämpft. Jetzt steht fest: Es hat sich gelohnt. Wie der gelbe Riese nach nochmaliger Prüfung mitteilt, will er die Filiale in Rosenthal-Bielatal doch weiter betreiben, wenn auch in abgespeckter Form.

„Die Dienstleistung wird künftig etwas geringer ausfallen, aber das ist immer noch besser als der mobile Botenservice“, freut sich Bundestagsabgeordneter Klaus Brähmig (CDU), der auch einen Teil zum Erhalt beitrug. Er schrieb zusammen mit Landrat Michael Geisler (CDU) einen Protestbrief und holte Anfang März Bürgermeister und Postvertreter an einen Tisch. Das Dienstleistungsunternehmen hatte zuvor angekündigt, Mitte 2005 vier weitere Agenturen in der Sächsischen Schweiz zu schließen. In der neuen, so genannten Post-Service-Filiale in Rosenthal-Bielatal können laut Postsprecher Rolf Schulz noch Briefmarken gekauft, Briefe und Pakete aufgegeben und Pakete abgeholt werden. Die Postbank-Leistungen fallen weg.

Bankgeschäfte fallen weg

Der Standort der neuen Filiale wird voraussichtlich der alte sein – der kleine Industriewaren-Laden von Brunhilde Tischer auf der Königsteiner Straße 50. Zwar bleibt die Kündigung des jetzigen Vertrages zum Sommer bestehen, aber die Post hat ihr bereits einen Anschlussvertrag angeboten. „Den werde ich natürlich unterschreiben“, sagte Tischer gestern. Doch der Erhalt ihrer Agentur löst bei ihr nicht nur Freude aus. Zum einen springe für sie künftig viel weniger heraus, sogar der Computer werde ihr weggenommen. Zum anderen findet es die 56-Jährige sehr schade, dass die Bankgeschäfte nicht mehr möglich sind. Schließlich habe sie erst vor kurzem Einwohner für die Postbank geworben. „Zumindest muss man aber nicht nach Königstein, um ein Paket zu holen“, so Brunhilde Tischer.

Bürgermeister Bernd Gottschald (Freie Wähler) bezeichnet die Post-Entscheidung als „kleinen Lichtschimmer“ im Dorfleben. Was des einen Freud ist, stellt jedoch des anderen Leid dar. Auch hier, denn im Gegensatz zu Rosenthal werden die bedrohten Filialen in Langenhennersdorf, Krippen und Reinhardtsdorf im Sommer endgültig geschlossen, kündigt die Post an. Dort konnte sie, heißt es, keine örtlichen Besonderheiten feststellen, die eine Korrektur der Entscheidung rechtfertigen würden.