Von Claudia Schade
Wir wollten eine Tabelle machen mit allen Ferienjobs in Dresden.“ Das war die Idee des Artikels von Rita Kuhn und Caroline Schnell. Die Realität sah anders aus: Es gab keine Jobs. „Da haben wir beschlossen, den Artikel lustig zu schreiben“, sagt die 15-Jährige Caroline.
Heraus gekommen ist ein amüsanter Text über die Nöte bei der Jobsuche. Und dann doch ein kleiner Verdienst: Die beiden Schülerinnen des Pestalozzi-Gymnasiums haben den mit 50 Euro dotierten Preis für den besten Artikel beim Projekt „Schüler & Zeitung“ gewonnen.
Unter dem Titel „Blockflöte für Markenjeans“ beschäftigten sie sich mit Geldquellen eröffnenden Tätigkeiten wie Kinokarten abreißen, Vorlesen im Altersheim oder Kinder hüten. Gespickt ist der Text, der schließlich zu der Erkenntnis gelangt, in der Altstadt Blockflöte zu spielen, mit hilfreichen Informationen. Die Jury entschied sich auch deshalb für den Artikel, weil er Unterhaltung und Hinweise gut miteinander verbindet.
Sechs Wochen lang hatten die beiden Schülerinnen zuvor die Sächsische Zeitung in ihre Klasse geliefert bekommen und von der Recherche bis zum kritischen Umgang mit Medien vieles zum Thema Zeitung gelernt. 27 Dresdner Klassen hatten sich an dem Projekt der Sächsischen Zeitung beteiligt. Die Unterrichtsmaterialien wurden von dem medienkundlichen Institut Promedia erstellt.
Hilfreich war das Artikelschreiben auch für Anne Silberberg. Die Mitschülerin von Caroline und Rita hatte in ihrem Artikel für die SZ über fehlende Computer an ihrer Schule berichtet. Bei einem Praktikum im Kultusministerium fiel auf, dass sie nicht besonders gut mit dem Computer umgehen konnte. „Unser Informatikunterricht ist nur theoretisch, weil wir zu wenig Rechner haben“, hatte sie den Ministeriumsmitarbeitern erklärt.
Die verwiesen sie daraufhin an einen Kollegen, der gespendete Computer an Schulen verteilt und der 15-Jährigen helfen konnte. Jetzt hat das Gymnasium fünf neue Laptops.