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„Prinz“ Sebastian stellt in Meißen sein Buch vor

Der Leipziger Sänger Sebastian Krumbiegel war gestern mit einem musikalischen Lesenachmittag am Franziskaneum zu Gast.

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Von Diana Kümmel

Es war keine leichte Kost, auf die sich die Schülerinnen und Schüler des Franziskaneums gestern Nachmittag eingelassen haben. Flüchtlingsgeschichten, aufgeschrieben in Leipzig, sind gerade nach einem langen Schultag eine große Herausforderung. Das weiß auch Sebastian Krumbiegel, Frontsänger der Leipziger Band „Die Prinzen“, der die Schüler entsprechend begrüßte: „Danke, dass ihr euch das antut, was wir euch in den kommenden zwei Stunden antun wollen.“

Gemeinsam mit seinem musikalischen Lesepartner Kristof Hahn stellte er sein Buch „Hoffnung säen - Lebensgeschichten von Flüchtlingen“ vor.

Seit zwei Tagen touren sie mit dem Programm im Rahmen der Friedensdekade durch Deutschland. In dem Buch lässt Krumbiegel Frauen, Männer und Kinder zu Wort kommen, die in Leipzig ein neues Zuhause gefunden haben. In ihrer Heimat – Bosnien, Kongo, Iran oder Aserbaidschan – drohten ihnen aus verschiedenen Gründen Folter, Verfolgung oder Tod.

Autogrammtisch umlagert

„Man denkt, dass das Geschichten aus längst vergangenen Zeiten sind“, so Sebastian Krumbiegel zu den Schülern. „Aber sie sind aktuell und passieren vielleicht in diesen Minuten irgendwo auf der Welt.“ Krumbiegel, der sich schon immer politisch engagierte, ermunterte auch die Meißner Schüler, sich gegen Unrecht zur Wehr zu setzen. „Nutzt euren gesunden Menschenverstand, setzt euch ein und mischt euch ein. Auch wenn es erst mal nur dazu dient, das eigene Gewissen zu beruhigen.“ Zwischen den Geschichten präsentierte das Duo eigene Lieder sowie Coversongs von Rio Reiser, Udo Lindenberg und auch den Comedian Harmonists.

„Ich hätte nicht gedacht, dass es so eine tolle Veranstaltung wird“, sagt Katharina Kreutz aus der Klasse 9/2 im Anschluss. „Die Musik hat mir richtig gut gefallen und ging mir nahe.“

Dass die Botschaft von Sebastian Krumbiegel und Kristof Hahn angekommen ist, zeigte sich im Anschluss an die Konzertlesung. Der Autogrammtisch der beiden war dicht umlagert. Dort lagen auch die Listen, in denen die Schüler mit ihrer Unterschrift gegen die Produktion und den Einsatz von Landminen und Streubomben protestieren konnten.