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Projekt in Boxdorf wackelt

Die Gegner neuer Großindustrie in Moritzburg haben sich mit Bürgermeister Georg Reitz (CDU) getroffen.

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Von Sven Görner

Rüdiger Fötzsch von der Aktionsgemeinschaft gegen den geplanten interkommunalen Gewerbepark Dresden-Moritzburg wertet das Ergebnis des Gesprächs mit dem Moritzburger Bürgermeister Georg Reitz (CDU) als Teilerfolg. „Das Projekt ist zwar noch nicht vom Tisch, Herr Reitz hat uns aber zugesichert, es nicht zu forcieren.“ Zudem habe der Verwaltungschef versprochen, Vertreter der Aktionsgemeinschaft als beratende Bürger in alle, das Vorhaben betreffende, Entscheidungen des Gemeinderates einzubeziehen. „Der Bürgermeister hat auch gesagt, dass er nicht nur wissen möchte, was die Bürger an dieser Stelle nicht wollen, sondern auch das, was sie wollen“, ergänzt Fötzsch. Über das Gespräch würden beiden Seiten ein Protokoll anfertigen, das die jeweils andere gegenzeichnet.

Aus Sicht von Gemeinderat Jürgen Bollmann (BIM), der sich über den Gesprächsverlauf informiert hat, seien die geplanten Großansiedlungen jetzt eigentlich nicht mehr möglich, „wenn der Bürgermeister nicht sein Gesicht verlieren will“. Reitz war zu einer Stellungnahme nicht zu erreichen.

Laut Bollmann sei für die Boxdorfer eine Erweiterung des jetzigen Gewerbegebiets um maximal die im Flächennutzungsplan der Gemeinde Moritzburg ausgewiesene Fläche G3 akzeptabel. „Vorausgesetzt, dort wird Kleingewerbe angesiedelt.“ Die 2006 nach Bürgerprotesten und Diskussionen im Gemeinderat um die Hälfte verkleinert optionale Erweiterungsfläche G 4 solle dagegen in weiteren Planungen keine Rolle mehr spielen.

Ursprünglich wollte Reitz im Oktober-Gemeinderat über einen Planungsverband mit Dresden für den umstrittenen Gewerbepark abstimmen lassen. Nach massiven Protesten der Bürger hatte er die Vorlage aber von der Tagesordnung genommen. Bis dahin war über das Projekt nur einmal unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Rat diskutiert worden.

Seit Oktober sei es in den Ausschusssitzungen kein Thema mehr gewesen, sagt Bollmann und ergänzt: „Im Gemeinderat gibt es eine Allianz aus allen Fraktionen gegen das Vorhaben.“