Großenhainer setzen auf Lücke

Großenhain. Wenn Träume in den Himmel wachsen, braucht es manchmal etwas Geduld. Geduld und Zeit, bis sie Wirklichkeit werden können. Jörg Heller scheint über die notwendige Eigenschaft des Wartenkönnens zu verfügen - und sah sich am Dienstagmorgen wohl am Ziel seiner Wünsche. Der Großenhainer Makler durfte dabei zusehen, wie sich die Schaufel des Baggers in den Boden des Grundstücks Frauengasse 16 rammt. Wie endlich damit begonnen wird, die Grundlage für den Bau zweier Häuser inmitten der Innenstadt, schräg gegenüber des Kulturschlosses, zu legen.
Immerhin: Bereits seit über zwei Jahren verfolgen Jörg Heller und Architekt Michael van der Burgt den ehrgeizigen Plan, die Lücke auf dem geschichtsträchtigen Areal zu schließen. Zugegebenermaßen mit nur 159 Quadratmetern ein nicht allzu großes Fleckchen bebaubare Erde.
Und wohl gerade deshalb für den aus Celle stammenden Planer so interessant. Als gewissermaßen selbst ernannter Lobbyist alter Innenstädte setzt sich Michael van der Burgt nicht nur für den Erhalt dieser ein. Vielmehr ist er vom Miteinander der Menschen in diesen überzeugt. Sanierte Häuser kombiniert mit modernen Elementen, die den Bedürfnissen der Bewohner von heute gerecht werden. Gleichsam von neuen Gebäuden, die architektonisch die Handschrift dieser Zeit tragen und überdies problemlos mit dem Komfort von Wohnsiedlungen auf dem Land mithalten können.
Ländliche Idylle in der Stadt
Eine Terrasse als grüne Oase? Ein Wintergarten, der den Blick auf die Umgebung frei gibt? Praktische Unterbringungsmöglichkeiten für Fahrzeuge und barrierefreie, altersgerechte eigene vier Wände? "Michael van der Burgt ist ein großer Verfechter davon, dass alles auch in einer Stadt, ja gerade in einer Stadt, umzusetzen! Für ihn ist es wichtig, die Standards und den Wohnkomfort nicht hinter der Grenze zum Dorf enden zu lassen. Und deshalb ist er für mich der absolut richtige Partner", bekennt Jörg Heller, der für die Errichtung eigens die Stadt.Architektur. Großenhain GmbH gründete.
Praktisch bedeutet das Bekenntnis zu Van der Burgt: In den vergangenen Monaten seien zwei Häuser entstanden, die auf 120 Quadratmeter Wohnfläche all diese Ansprüche in sich vereinen. Verteilt auf drei Ebenen, ausgestattet mit einem Fahrstuhl, verfügten die zwei Gebäude jeweils über eine lichtdurchflutete Logia, Terrassen und eine Garage. Und nicht zu vergessen - aufgrund ihres Stadtorts im Herzen von Großenhain - die unmittelbare Nähe zu Geschäften, Ärzten, Restaurants, Cafés, dem Kino und nicht zu zuletzt dem Kulturschloss.
Attribute, die offenbar bereits ihre Interessenten gefunden haben. Zumindest eines der Häuser, so Jörg Heller, sei schon an einen pensionierten Arzt verkauft worden. Das andere warte noch, während der gut einjährigen Bauphase den Eigentümer wechseln zu können. Auf jemanden, dessen Wohnträume auch darauf warten, in den Himmel zu wachsen.