Projektarbeit ist zum Erliegen gekommen

Von Silke Richter
Lauta. Große Pläne hatte die Stadtverkehrswacht Lauta. Wir fragten bei der Vereinsvorsitzenden und zweifachen Mutter Diana Schönig nach, wie ihr Alltag momentan aussieht.
Frau Schönig – wie würde Ihr Alltag ohne Corona jetzt aussehen ?
Aktuell bin ich in Elternzeit. Im Normallfall wäre mein großer Sohn jetzt im Kindergarten, mein Mann würde nach seiner Elternzeit wieder arbeiten gehen und ich würde mich um unseren jüngsten Sohn kümmern. Nebenbei bin ich ehrenamtlich Vorsitzende der Stadtverkehrswacht Lauta. Wir würden dort gerade unseren Frühjahrsputz machen und die letzten Vorbereitungen für unseren traditionellen Flohmarkt im Mai treffen.
Was hat sich innerhalb Ihres Familienlebens verändert?
Mit einem zweiten Kind ist erst einmal sowieso alles anders. Coronabedingt aber steht die Welt noch mehr kopf. Uns geht es wie vielen Familien: alle sind seit Wochen daheim. Natürlich ist das eine schöne Sache, gemeinsam so viel Zeit miteinander zu haben. Aber leider fallen durch die Einschränkungen viele Aktivitäten aus. Bis jetzt wissen wir auch nicht, wann mein Mann wieder arbeiten gehen kann, seine Firma fährt die Produktion erst langsam wieder hoch. Für unseren Großen ist es aber sicherlich am schwierigsten. Man merkt richtig, wie er nach all den Wochen zu Hause Langeweile hat. Ich glaube, ihm fehlen seine Kita und der Kontakt zu anderen Kindern schon sehr.
Zu Ostern hatte die Kita „Regenbogen“ sich etwas Besonderes ausgedacht ...
Ja. Kurz vor Ostern fand unser Sohn vor dem Haus ein Osternest, das ihm von den Erzieherinnen der Kita gebracht worden war. Leider waren wir nicht da, um es persönlich entgegenzunehmen. Er freute sich riesig darüber und hat es ganz stolz herumgetragen. Also von dieser Stelle aus, wenn auch spät: Nochmals vielen Dank dafür!
Apropos Kita: Die Verkehrswacht hatte zur Verkehrserziehung weitere Pläne?
Das komplette Vereinsleben und damit unsere Projektarbeit mit den Kindern Lautas sind zum Erliegen gekommen. Für gewöhnlich gehen wir im Frühjahr in die Kindergärten. Ebenso kommen die 3. Klassen der beiden Grundschulen zu uns, um sich auf die Fahrradausbildung im Herbst vorzubereiten. Auch unser Flohmarkt und der damit verbundene Fahrradsicherheitstag am 1. Mai konnten leider nicht stattfinden.
Was passiert gerade auf dem Gelände?
Nur das Nötigste, da das Gelände bis jetzt gesperrt war. Das macht uns große Sorgen. Es bedarf enormer Pflege, und gerade jetzt im Frühjahr liegt da sehr viel Arbeit an. Außerdem wollten wir dieses Jahr einige Investitionen tätigen, wie die Erneuerung der Schilder oder auch die Reparatur und den Ausbau des Asphalts. Das blieb bisher alles liegen. Das Schwierigste an der Situation ist aber, dass sich die Verkehrswacht Lauta hauptsächlich über die Einnahmen aus der Vermietung des Geländes und der Hüpfburg finanziert. Die Buchungen für beides fallen meist auf die Zeit von April bis August, und noch kann keiner sagen, wie es da weitergeht.
Gibt es im Verein schon Pläne für die Zeit „nach Corona“?
Wir hoffen, dass sich die Lage bald entspannt und damit das normale Vereinsleben wieder aufgenommen werden kann. Sehr gern würden wir die Projekte mit den Vorschulkindern noch bis August nachholen. Mit am wichtigsten ist aber die Fahrradausbildung der 4. Klassen im September. Ansonsten müssen wir, wie viele Vereine in Lauta, sehen, wie wir über die Runden kommen und erst einmal abwarten.