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Pukava lässt’s tierisch krachen

In der 33. Saison dreht sich bei den Pulsnitzer Narren alles umdie Welt der Tiere.

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Von Reiner Hanke

Luftschlangen, Konfetti, Zigarettenschachteln: Nils Schieblich kehrt mit einem breiten Besen noch ein paar Reste vom Silvester-Fasching im Pulsnitzer Schützenhaus zusammen. Rund 700 Narren feierten mit dem Pulsnitzer Karnevalsverein (Pukava) tierisch in das neue Jahr hinein. Aber das Motto bleibt trotzdem das alte und heißt auch 2008: „Die lustige Welt der Tiere.“

Wilder Bienenschwarm

Die Karnevalisten waren sich einig: „So ein Thema gibt etwas her und regt die Phantasie für tolle Kostüme an“, sagt Programm-Minister Jupke. Er wurde nicht enttäuscht: Sogar ein wilder Bienenschwarm summte durch den Saal: „Es ist einfach klasse, was sich die Leute einfallen lassen.“

Und tierisch geht es auch am kommenden Sonnabend weiter. Dann folgt der scharfe Start für die Karnevalsveranstaltungen im neuen Jahr. Zugleich feiern die Narren eine Schnapszahl: die 33. Pukava-Saison. Eine besonders stressige. In zwei statt in vier Wochen mussten die Karnevalisten den Saal dekorieren: Säulen und Wände wurden verkleidet, bevor die närrische Maler-Brigade mit Farbe und Pinsel anrücken konnte. Die zauberte tapsige Elefanten, grimmige Löwen oder scharfe Schildkröten auf die Leinwand und leicht betüterte Affen passenderweise über die Bar – einer von dreien. Eine tierische Arbeit, weil die Faschingszeit dieses Jahr recht früh beginnt. Dafür ist am 5.Februar auch schon wieder alles vorbei. Bis dahin wird straff hintereinander weg gefeiert. Trotzdem passten nicht so viele Veranstaltungen wie sonst in den Kalender, sagt Nils Schieblich. Doch das machen die Karnevalisten mit neuen Ideen wett. So gibt es dafür mehr zu erleben an den kommenden Wochenenden, als in den Vorjahren. Los geht es am Sonnabend mit dem Ältern-Abend. Die Ansage ist klar: „Wir wollen das ältere Publikum, ab 30/40, das weniger auf Tanz steht, anlocken – die Faschingsfans aus den 80er Jahren.“ Musik zum Schunkeln und Mitsingen verspricht der Pukava, bei verträglicher Lautstärke.

Neu sind auch die Mottopartys im Keller oder besser gesagt im Tunnel. Mal mit Ballermann-Atmosphäre, mal brasilianisch oder mit Techno. Abwechslung wollen die Karnevalisten ins Programm bringen. Das lebt natürlich vor allem von der Bühnenshow. „Inzwischen sind schon wieder neue Ideen eingeflossen“, sagt Jupke geheimnisvoll. Eine Stunde lang geht es rund. Dann schwingen die Mädchen von der Funkengarde ihre Beine. Und eine schräge Truppe von Laienschauspielern strapaziert die Lachmuskeln des Publikums, wenn sie zum turbulenten Kampf um die Freiheit der Tiere im Zoo antritt.

Turbulente Wochen

Turbulent werden die kommenden Wochen für die Leute vom Pukava nicht nur auf der Bühne. Bei den Partys der befreundeten Vereine in Kamenz, Oberlichtenau oder Großerkmannsdorf wollen sie natürlich nicht fehlen. Erst recht nicht hoch auf dem bunten Wagen beim großen Karnevalsumzug in Radeburg. Das alles verlangt einiges an Stehvermögen, sogar über den Aschermittwoch hinaus. Bis am 9.Februar im Pukava-Zoo für die 33. Saison endgültig die Lichter ausgehen.