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Putzen für den guten Zweck

Engagement. Vier Schüler arbeiten im Hotel Stephanshöhe und spenden ihren Lohn.

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Von Franziska Günther

Isabell Brehmer streicht das Tischtuch glatt. Sie rückt die Vase mit den gelben Schnittblumen in die Tischmitte. Die Elftklässlerin arbeitet einen Tag im Hotel Stephanshöhe in Schellerhau – für lau.

Gemeinsam mit Sandra Bernhardt, einer Klassenkameradin, engagiert sie sich beim Sozialen Tag. Vier Schüler des Glück-Auf-Gymnasiums Altenberg beschäftigt das Schellerhauer Hotel zu Gunsten des Projekts. Den Lohn der Schüler überweist das Hotel auf das Konto der Sächsischen Jugendstiftung. „Wir haben uns im Vorfeld informiert, wohin das Geld geht. Das wir auf diese Art helfen können, finde ich eine gute Idee“, sagt Sandra Bernhardt. Die beiden Mädchen finden den Sozialen Tag zum Kennenlernen eines Berufes ganz praktisch. Nach dem Abi wollen sie aber erstmal studieren.

Von 7 bis 13 Uhr spenden die Schülerinnen sozusagen ihre Arbeitskraft. „Eingeteilt sind wir für den Frühstücksservice und decken dann noch die Tische für das Abendessen“, erklärt Isabell Brehmer. Im Restaurant des Hotels kennen sich die beiden aus. Sie haben hier schon als Aushilfe gearbeitet. „Wenn im Speisesaal Not am Mann ist, springen die Schülerinnen stundenweise immer mal ein. Das klappt sehr gut“, erzählt der Hoteldirektor Gerolf Werner. Er ist begeistert von dem Engagement der jungen Leute: „Einige lassen sich das Geld für den Tag von ihren Eltern geben, ohne etwas dafür zu tun. Unsere vier Helfer erwirtschaften das Geld viel bewusster, wie ich finde.“ Ihre Bewerbung schickten die Schüler von sich aus ans Hotel.

In einem der Technikräume sind Simon Schubert und Richard Klammer zugange. Ihre Aufgabe ist, das Restaurant zu putzen, jetzt zerkleinern sie alte Pappen. „Es stört mich nicht, dass ich für umsonst arbeite. Das Geld geht schließlich für eine gute Sache raus“, erzählt Simon Schubert.

Richard Klammer besucht die siebente Klasse. Doch trotzdem will er „was für Kinder machen, denen es schlechter geht.“ Die vier Schüler sind für den Stundenlohn von 5,11 Euro angetreten. Am Ende des Tages haben sie eine Spendensumme von 125 Euro erwirtschaftet. 2006 kommt das Geld Bildungsprojekten in Kenia und Ghana zugute.