Von Heike Heisig
Großzügig, hell, funktional und modern – die sanierte Geschwister-Scholl-Schule in Roßwein dürfte kaum Wünsche offen lassen. „Als ich das erste Mal in diese Hauswirtschaftsküche gekommen bin, ist mir vor Staunen der Mund offen geblieben“, gibt Sabine Klaus zu. Sie lehrt an der Oberschule in Roßwein unter anderem das Fach Wirtschaft, Technik, Hauswirtschaft (WTH) und hat gestern mit Kolleginnen die nagelneue Hauswirtschaftsküche im frisch sanierten Gebäude an der Grafestraße geputzt. Dort werden die Oberschüler im neuen Schuljahr Gerichte zubereiten. Bis dahin ist noch eine Menge einzuräumen.
Nicht anders wird es in vielen weiteren Zimmern der Schule sein. Etwas weiter sind Schüler und Lehrer im Chemielabor eine Etage höher vorangekommen. Dort hat Lehrer Matthias Löffler Unterstützung von Keanu Mikuletz und Paul Maximilian Lehle bekommen. Die zwei gehen ab August in die neunte Klasse. Jetzt haben sie dafür gesorgt, dass im Labor schon vieles an seinem künftigen Platz steht. Das Labor wird nur für Experimente benutzt. Theorie pauken die Schüler in einem benachbarten Raum. Beiden Zimmern schließt sich je ein Vorbereitungsraum an. Matthias Löffler ist glücklich, dass der Chemiebereich bei der Sanierung genau diese Aufteilung behalten durfte. Er kennt aus anderen Schulen, dass Theorie und Praxis noch im gleichen Kabinett gelehrt werden. Da müssten vorm Experimentieren jedes Mal Apparaturen geräumt und Anlagen von der Decke gelassen werden. „Uns wird ständiges Umräumen erspart bleiben“, erklärt er.
Obwohl Matthias Löffler schon Hilfe bekommen hat, wird das Räumen für das Fach Chemie und in anderen Bereichen nach den Sommerferien weitergehen müssen. Dutzende Umzugskartons stapeln sich noch in der alten Turnhalle. Dort hatten die Lehrer vor mehr als zwei Jahren all das eingelagert, was für den Unterricht nicht dringend erforderlich war. Alles andere wurde mitgenommen an den vorübergehenden Schulstandort an der Döbelner Straße. Mit den Übergangsbedingungen waren die Pädagogen, Kinder und Jugendlichen sowie Eltern durchaus zufrieden. Sicher mussten die Nutzer hier und da mit einigen Einschränkungen leben. Doch auch das Gegenteil war der Fall. Beispiel: Kunstzimmer. Das war großzügig und gegenüber den Bedingungen in der alten Schule sogar ein Fortschritt.
Während der am Freitag beginnenden Sommerferien können die letzten Handgriffe in der sanierten Schule erledigt werden. So sind beispielsweise noch die technischen Geräte wie Beamer zu installieren, im Keller müssen noch die Maler ran. Zum Schuljahresbeginn sollen die Handwerker aber weitestgehend fertig sein.
Die Sanierung der bald 125 Jahre alten Geschwister-Scholl-Schule hat rund vier Millionen Euro gekostet. Die Planungen dafür starteten schon 2002. Wegen der Flut im selben Jahr sind die Arbeiten am Schulhaus zugunsten der Hochwasserschadenbeseitigung zunächst zurückgestellt worden. Dass sich das Warten gelohnt hat, haben am Sonnabend zur Wiedereinweihung der Oberschule und beim sich anschließenden Tag der offenen Tür viele ehemalige Schüler und auch „nur“ Neugierige bestätigt. Die nächste Gelegenheit, sich die Schule anzuschauen, besteht Anfang 2016. Dann präsentiert sich die Einrichtung vor allem den künftigen Fünftklässlern.