Von Petra Kilian
Selbst für das wegen seiner eher extravaganten Stücke bekannte Theater „Wechselbad“ in Dresden ist das Bühnenbild ungewöhnlich: Rote, blaue und gelbe Schwämme stapeln sich neben Wischtüchern und Putzlappen, Staubsaugern sowie Walzen- und Tellerbürsten-Putzmaschinen.
Das Theater war gestern zum zweiten Mal Kulisse für den Branchentreff der Gebäudereiniger, der „Sachsen Clean 2006“. Die Gebäudereinigerinnung Chemnitz/Dresden begrüßte 58 Aussteller und 250 Fachbesucher. Die „Sachsen Clean“ sei in diesem Jahr die größte Ausstellung der Branche, die Resonanz der Industrie riesig, sagt Volker Goldmann, der am Stand der Allgäuer Buzil-Werk Wagner GmbH & Co. KG rund 130 firmeneigene Produkte vorstellt: Reinigungs-, Putz- und Spülmittel. Nebenan preist Detlev Schwarz sein Produkt an: „Das ist die einzige Maschine mit vier Bürstenwalzen“, sagt der Inhaber der Mirage-Reinigungstechnik im brandenburgischen Kessin. Damit würden auch unebene Böden sauber. Gerade habe er 200 Stück in die USA verkauft und 100 nach Großbritannien. Nun will er auch die Sachsen überzeugen.
Den Anbietern macht jedoch der Preiskampf in der Branche zu schaffen. Früher habe die Qualität gezählt, heute gelte nur noch „billig, billig, billig“, schimpft Christoph Brosius, Vize-Präsident des sächsischen Handwerkstages. Überall werde gespart, in Unternehmen wie in Verwaltungen, ergänzt Hans-Joachim Fust, Geschäftsführer der Gebäudereiniger innung Chemnitz/Dresden.
Osteuropäische Firmen seien in Sachsen jedoch keine Konkurrenz. Sie könnten den garantierten Mindestlohn nicht zahlen (siehe Kasten). Und Arbeitskräfte von dort zögen meist nach Süddeutschland weiter. „Dort sind die Löhne deutlich höher.“