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Quadcenter nimmt immer mehr Gestalt an

Bei Andreas Ittmann neigen sich die jahrelangen Bauarbeiten dem Ende zu. Gäste erwartet ein umfangreicher Service.

Von Anja Wallner
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An der Quadanmeldung versorgen Anja und Andreas Ittmann ihre Kunden gern mit Prospekten zur Region.
An der Quadanmeldung versorgen Anja und Andreas Ittmann ihre Kunden gern mit Prospekten zur Region. © Foto: Gernot Menzel

Klein Partwitz. Nieselregen, Graupelschauer, Wind – nein, es ist definitiv kein Wetter für Quadtouren, Busrundfahrten oder Rundflüge im Lausitzer Seenland an diesem Montagvormittag. Aber für Samstag und Sonntag ist schönes Wetter mit wärmender Frühlingssonne vorhergesagt. Das bedeutet für das Quadcenter Ittmann in Klein Partwitz: volles Häuschen. Noch stehen die Quads aufgereiht im Unterstand, aber der Tourenanbieter ist für dieses Wochenende ausgebucht. Erste Touren haben aber schon im Verlauf des Monats stattgefunden, und die Kunden konnten sich davon überzeugen, dass Andreas Ittmann den Winter über ganz und gar keine ruhige Kugel geschoben, sondern fleißig am weiteren Ausbau des Unternehmenssitzes in einem Klein Partwitzer Vierseitenhof gearbeitet hat.

Zur Erinnerung: 2012 hatte der Tourismusunternehmer den Hof neben seinem früheren Firmendomizil im damals familieneigenen Gasthof gekauft und seither nach und nach umgestaltet (TAGEBLATT berichtete). „Jetzt geht es langsam dem Ende zu mit den Bauarbeiten“, sagt Andreas Ittmann sichtlich erleichtert. In den letzten zwölf Monaten ist mithilfe regionaler Firmen so Einiges geworden, in den Räumen, in denen einst Stallungen untergebracht waren: Eine Art Werkstattraum ist fertig geworden. Neu gebaut wurde auch die überdachte Anmeldung mit rustikalen Holzbänken und Getränkekühlschrank, wo Quadfahrer vor oder nach der Tour etwas trinken können. Für die künftige Teeküche erwartet Andreas Ittmann dieser Tage die Möbel. Und zwischen November und März entstanden Umkleiden mit Duschen für Frauen und Männer. Alles hell, großzügig und modern, aber doch ländlich und rustikal eingerichtet, wie es eben auf einen alten Hof gut passt. Quadkunden können nun also nach ihrer Rundfahrt direkt vor Ort duschen, gegen eine kleine Gebühr. Die Nachfrage ist da, das hat vor allem der heiße, trockene Sommer im vergangenen Jahr gezeigt. „Wir wollen nicht mehr Masse machen, sondern qualitativ hochwertiger werden“, erklärt Andreas Ittmann.

Nach der Tour ein Bierchen zischen

Dazu zählt auch, dass der Getränkeservice ausgebaut werden soll. Im vergangenen Jahr fing das Quadcenter langsam mit einem kleinen Sortiment alkoholfreier Getränke an. Es hat sich herauskristallisiert, dass die (zumeist männlichen) Quadkunden gern zusammen ein Bierchen (oder auch ein Sektchen) zischen – nach der Tour, versteht sich. Das kann man nun in der überdachten Sitzecke gleich bei der Anmeldung tun. Auch einen kleinen Imbiss im Hof soll es geben. Und wer ein rustikales, deftiges Essen in Geselligkeit bevorzugt, kann weiterhin Barbecue buchen. Dafür arbeitet das Quadcenter mit einem Caterer zusammen. Konkurrenz will man dem benachbarten Gasthof keinesfalls machen, nur konzentriert man sich dort jetzt eher auf die Ferienhaus- und Saal-Vermietung oder Feiern und den dazugehörigen Service.

Im Quadcenter gibt es deshalb auch keine Alles-inklusive-Touren mit Restaurantbesuch nebenan mehr. All inclusive heißt nun Getränke-Flatrate vor, während und nach der Tour plus Duschen. Wer noch einen bereits gekauften Essens-Gutschein hat, kann Partner-Restaurants in der Umgebung besuchen, in Geierswalde etwa oder in Bluno. Die Zusammenarbeit mit anderen Tourismusunternehmern der Region ist Andreas Ittmann sehr wichtig. Seiner Schwester Anja, die mit ihrer Firma Lausitzer Seenland Touren ebenfalls in dem Hof ihren Firmensitz hat, geht es ähnlich. „Wir sind bemüht, alle an einem Strang zu ziehen“, sagt der Quadcenter-Chef. Seit einiger Zeit kooperiert der Klein Partwitzer mit der Reinert Ranch in Trebendorf. Man hilft sich gegenseitig, etwa, wenn es Anfragen gibt, man selbst aber schon ausgebucht ist. Es geht den Quadanbietern im Seenland aber auch um den Erhalt der Strecken, etwas, das laut Andreas Ittmann immer schwieriger wird. Sie sind von den Flächeneigentümern abhängig, beispielsweise vom Bergbausanierer LMBV. Da seien baubedingt immer häufiger Strecken länger gesperrt, nicht zu reden von den ohnehin seit Jahren gesperrten Routen. Dass es Einschränkungen wegen Baugeschehens gibt, sieht der Unternehmer wohl ein. „Man hat aber keine Planungssicherheit.“ In den Ausbau seiner Firma sind in den letzten Jahren Tausende Euro geflossen. Und er verdeutlicht: „Wenn Flächen und Strecken dauerhaft dichtgemacht werden, dann gehen hier bei mehreren Firmen die Lichter aus.“

Die eigenen Bauarbeiten neigen sich dem Ende entgegen, ganz fertig ist Andreas Ittmann aber noch nicht. Die Außenanlagen müssen noch fertiggestellt, der geschotterte Hof gepflastert werden. „Das ist aber wie Fingernägel lackieren, schön machen halt“, meint er schmunzelnd. Obwohl: Perspektivisch sollen neue Parkplätze vor dem Haus entstehen und die Scheune ein neues Dach bekommen. Ja, auf einem Hof gibt es immer etwas zu tun …

www.quadcenter-klein-partwitz.de
www.lausitzer-seenland-touren.de