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Qual der Bilder-Wahl

Manto Sillack bereitet eine Ausstellung mit Werken Langebrücker Künstler vor. Das ist schwieriger als gedacht.

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Von Thomas Drendel

Der Countdown läuft. Nur noch wenige Tage, dann öffnet im Bürgerhaus die Ausstellung „Langebrücker Maler des frühen 20. Jahrhunderts“. Manto Sillack hat jetzt alle Hände voll zu tun. „Ich werde in den nächsten Tagen alle Bilder probeweise im Bürgerhaus aufhängen. So bekommt man den besten Eindruck, ob sie nicht zu dicht angeordnet sind. Das kann man nur ausprobieren“, sagt der Inhaber einer Galerie in Klotzsche. Denn in der Ausstellung sollen jetzt doch erheblich mehr Kunstwerke gezeigt werden, als ursprünglich gedacht. „Wir waren zunächst davon ausgegangen, dass es 40 Bilder werden. Jetzt haben wir 58 eingeplant“, sagt Manto Sillack. Dass es jetzt so viele geworden sind, habe an dem großen Angebot toller Bilder gelegen. „Ich konnte einfach nicht ablehnen. Ich habe beispielsweise eine Mappe mit frühen Bildern von Rosso Majores in die Hände bekommen. Die müssen in den frühen 40er-Jahren entstanden sein. Die will ich den Besuchern nicht vorenthalten“, sagt Manto Sillack. Um die vielen Bilder auch zeigen zu können, wurden extra Stellwände angefertigt. „16 Stück sind entstanden. Da müssten die Zeichnungen, Grafiken und Gemälde genug Platz haben.“ Gezeigt werden Bilder unter anderem von Max Schaberschul und Jakob Weinheimer oder der eher unbekannten Marie Pröll. „Vor Jahren bekam ich mehrere Porträts von ihr. Damals habe ich mir die Bilder gar nicht so genau angesehen. Jetzt bei der Vorbereitung der Ausstellung fielen sie mir wieder auf. Ich habe sie rahmen lassen. Es sind ganz erstaunliche Werke einer Laienkünstlerin“, sagt Manto Sillack. Neben den Bildern werden sieben Plastiken zu sehen sein. „Der überwiegende Teil stammt von Ted Majores, der Frau von Rosso Majores. Es sind sehr schöne Arbeiten. Für sie haben wir auch extra neue Stelen anfertigen lassen, um sie gut zu präsentieren“, sagt der Galerist.

Manto Sillack hat 1986 seine Galerie in Klotzsche eröffnet und nebenbei noch als Glasgestalter gearbeitet. Sein Vater war ein bekannter Künstler. Das Glasmosaik im Restaurant Szeged an der Wilsdruffer Straße oder das Wandbild „Dresden grüßt seine Gäste“ an der Prager Straße stammen von ihm. „Nach 1990 habe ich mich dann ausschließlich der Galerie gewidmet“, sagt Manto Sillack. Inzwischen hat er über 150 Ausstellungen in Klotzsche organisiert.

Großes Kopfzerbrechen bereitete den Organisatoren in Langebrück jedoch das Thema Sicherheit. „Ursprünglich war der Raum, in dem die Kunstwerke aufgestellt werden sollten, nicht abschließbar. Bei Veranstaltungen im Bürgerhaus wären sie frei zugänglich gewesen.“ Bei dem Wert der Gemälde und Plastiken wäre das nicht machbar gewesen. Jetzt wurde eine Lösung gefunden. „Wir haben eine Sicherheitstür einbauen lassen. Nun ist die gesamte obere Etage abschließbar und als Galerie nutzbar“, sagt Manto Sillack. Am Freitag in einer Woche wird die Schau um 18 Uhr eröffnet. Neben dem Langebrücker Ortsvorsteher Christian Hartmann (CDU) wird der Kunsthistoriker Heinz Weißflog über die Langebrücker Maler des frühen 20. Jahrhunderts sprechen. Die Musik kommt von der Klotzscher Gitarrenband „The Very Long Players“.

Auch wenn die Schau erst am Freitag eröffnet wird, denkt Manto Sillack schon an die nächste. „Im Herbst soll an gleicher Stelle eine Ausstellung mit Werken von lebenden Künstlern aus Langebrück zu sehen sein. Ich bin gerade dabei, eine Liste aufzustellen.“ Einen Namen nennt er schon. „Sicher werden Bilder und Plastiken von Dimiter Petkow dabei sein. Er ist ja ein bekannter Künstler in Langebrück.“

Eröffnung der Ausstellung „Langebrücker Maler des frühen 20. Jahrhunderts“, Freitag, 12. April, 18 Uhr . Die Ausstellung im Langebrücker Bürgerhaus ist dann bis 10. Mai Montag, Mittwoch und Freitag von 16 bis 18 Uhr und Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet.