Von Lars Kühl
Einzig Rabenau muss im Vergleich zu seinen Nachbargemeinden einen Bevölkerungsrückgang hinnehmen. Das besagt die neueste Statistik des Landesamtes Sachsen. Während Freital (plus 0,7 Prozent), Kreischa (plus 1,3 Prozent), Dorfhain (plus ein Prozent), Tharandt und Wilsdruff (je 0,2 Prozent) sowie Bannewitz (plus 0,4 Prozent) Zuwächse vor allem durch Zuzüge zu verzeichnen hatten, wurden es in der Stuhlbauerstadt 0,4 Prozent weniger.
Kein Beinbruch, erklärt Bürgermeister Thomas Paul (CDU). Genau wie die positiven Veränderungen der anderen Orte seien die Rabenauer Zahlen nicht gravierend, und erst recht nicht alarmierend.
„Es ist sicher kein positives Ergebnis, liegt aber unter dem durchschnittlichen Bevölkerungsrückgang der letzten acht Jahre“, sagt der Stadtchef. Seit 2004 habe man demnach sieben Prozent seiner Einwohner verloren, rechnet er vor. „Aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass sich der Bevölkerungsrückgang also eher verlangsamt hat.“
Paul sieht Rabenau dennoch auf einem guten Weg. „Die Vorzüge als Wohnstandort müssen aber weiter herausgestellt werden.“ In den vergangenen fünf Jahren habe man sich schon verstärkt der Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur gewidmet und nach und nach versucht, das kommunale Straßennetz wieder auf Vordermann zu bringen. Aktuell wird noch bis mindestens August an der Wilmsdorfer und der Kirchstraße gebaut.
Auch in die Bildung, also in die Kindertagesstätten und Schulen, habe man investiert. Mittlerweile gebe es eine ausreichende und zeitgemäße Betreuung für Kleinkinder. Sanierungsarbeiten am Kindergarten Rabenau gehen weiter, außerdem wird das Außengelände in mehreren Schritten umgestaltet. Darüber hinaus habe sich Rabenau als Grund- und Mittelschulstandort etabliert. In den Sommerferien wird in der Schule die Heizungsanlage umgestellt.
Die kulturellen und touristischen Einrichtungen im Ort werden weiter befördert. Erst am vergangenen Wochenende wurde die wiedererrichtete Postmeilensäule auf dem Marktplatz enthüllt. Und das Deutsche Stuhlbaumuseum genießt inzwischen über die Stadtgrenzen hinaus einen guten Ruf. Die Sportanlagen sind ebenfalls saniert, teilweise sogar neu gebaut.
„Nunmehr sehe ich die dringliche Notwendigkeit, auch auf dem Wohnungssektor, also bei der Schaffung von Wohnbauflächen und Baugebieten, tätig zu werden“, erklärt der Bürgermeister. Es sollen ausreichend, aber auch umsetzbare Angebote dazukommen, um mehr Zuzügler nach Rabenau zu locken.
Das bestehende Wohnungsangebot muss natürlich auch über entsprechende Standards verfügen. In diesem Jahr wird deshalb beispielsweise das kommunale Wohnhaus auf der Hauptstraße 53 im Ortsteil Oelsa umfassend saniert.
Vor den nächsten Jahren ist Paul nicht bange. „Für die zukünftigen Bevölkerungsprognosen denke ich, dass es für Rabenau nicht so schlimm kommen wird.“