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Knorpelschänken-Enduro abgesagt

Die zweite Großveranstaltung in Radeberg wird wegen der Corona-Pandemie ins nächste Jahr verschoben. Die kleine Firma betreibt jetzt Schadensbegrenzung.

Von Thomas Drendel
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Im vergangenen Jahr fand das Knorpelschänken-Enduro innerhalb der 800-Jahr-Feier Radebergs statt. Johannes Baumgärtel sah sich mit einigen Bambini-Fahrern die Strecke an.
Im vergangenen Jahr fand das Knorpelschänken-Enduro innerhalb der 800-Jahr-Feier Radebergs statt. Johannes Baumgärtel sah sich mit einigen Bambini-Fahrern die Strecke an. © Steffen Unger

Radeberg. Lange haben Johannes Baumgärtel und seine Mitarbeiter diskutiert, jetzt steht fest: Das Knorpelschänken-Enduro am 20. Juni in Feldschlösschen bei Radeberg fällt in diesem Jahr aus. "Es gibt immer mehr Hinweise, dass größere Veranstaltungen bis weit in den Sommer hinein verboten bleiben", sagt Baumgärtel. "Zu uns wären voraussichtlich 2.000 Besucher gekommen. Ihre Gesundheit ist uns wichtig. Angesichts der Corona-Pandemie haben wir schweren Herzens absagen müssen." 

Zweiter Grund ist die lange Vorbereitungszeit. "Wir hätten jetzt beginnen müssen, die Strecke herzurichten. Pokale, Flyer, Plakate hätten in Auftrag gegeben werden müssen. Am Ende wäre die Arbeit umsonst gewesen und wir hätten auf einem Berg von Rechnungen gesessen. Das Risiko war uns zu groß", so Baumgärtel. 

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Das Knorpelschänken-Enduro, das jedes Jahr auf dem Gelände der Dr. Willmar Schwabesche Heimstätten-Stiftung in Feldschlößchen bei Radeberg stattfindet, ist bei Fahrern und Zuschauen immer beliebter geworden. Die Startplätze sind jedes mal nach wenigen Minuten vergeben und am Renntag ist die Strecke von Besuchern dicht gesäumt. 

Das Event findet seit zehn Jahren statt. Es ist das erste Mal, dass es ausfällt. "Wir werden es in das nächste Jahr verschieben. Alle Fahrer, die einen der Startplätze ergattern konnten, können ihn behalten. Wer im nächsten Jahr verhindert ist, kann seine Startnummer zurückgeben. Ihm erstatten wir die Startgebühren natürlich zurück", erklärt Baumgärtel.

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Davon haben bisher allerdings nur wenige Gebrauch gemacht, wie Johannes Baumgärtel sagt. Fahrer und Besucher müssen sich im nächsten Jahr allerdings auf ein neues Datum einstellen. "Es wird nicht wie bisher im Juni stattfinden, sondern Anfang September. Für 2021 ist es am 11. September geplant. In den Folgejahren soll es immer am ersten Septemberwochenende stattfinden." Grund ist die Brutzeit im Juni. "Es gab Bedenken, dass die Vögel zu sehr gestört werden. Deshalb haben wir uns mit der Unteren Naturschutzbehörde auf eine Verlegung geeinigt. Anfang September herrscht auch meist gutes Wetter für so ein Rennen", sagt Baumgärtel.

Jetzt hoffen er und Rene Brückner, dass sie mit ihrer Eventagentur B&B zumindest das Festival "Rock im Herbst" veranstalten können. "Das haben wir für den 10. Oktober geplant. Hauptband soll Knorkator aus Berlin werden. Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass es stattfindet." 

Eine Absage wäre nach dem Kreativmarkt in Radeberg und dem Knorpelschänken-Enduro die dritte große Veranstaltung, die in diesem Jahr dem Coronavirus zum Opfer fällt. Baumgärtel: "Wir bemühen uns derzeit um Schadensbegrenzung. Ausgaben minimieren und irgendwie durch die Monate kommen. Kredite sind für uns keine Option. So eine kleine Firma wie unsere hätte dann Schwierigkeiten, sie zurückzuzahlen."

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