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Corona: Ist die Freibadsaison noch zu retten?

Die Bäder Radeberg und Ottendorf bereiten sich bereits auf Gäste vor. Auch wenn wegen der Corona-Krise noch vieles unklar ist.

Von Thomas Drendel
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Das Stadtbad in Radeberg ist ein Besuchermagnet. Stimmt die Landesregierung einer Öffnung der Freibäder zu, könnte es am 1. Juni öffnen.
Das Stadtbad in Radeberg ist ein Besuchermagnet. Stimmt die Landesregierung einer Öffnung der Freibäder zu, könnte es am 1. Juni öffnen. © Archiv: Thorsten Eckert

Radeberg. Wolkenloser Himmel, die Temperaturen steigen. Das lässt an den Sommer denken, an ausgiebiges Sonnenbaden und den Sprung in das kühle Wasser. Doch findet in diesem Jahr überhaupt eine Freibadsaison statt, oder fällt sie dem Coronavirus zum Opfer? 

Die Angaben sind widersprüchlich: Mal ist nur von einer Badeerlaubnis in Baggerseen die Rede. Andere sprechen von der Öffnung der Freibäder. Selbst in der Landesregierung ist die Lage unklar. Erst kommt die Aussage, dass am 18. Mai Freibäder wieder öffnen können. Einige Stunden später dann die Rolle rückwärts. "Über eine Öffnung der Freibäder ist noch nicht entschieden. Die Landesregierung wird in der kommenden Woche Lockerungen in mehreren Bereichen festlegen. Dann wird auch eine Entscheidung zu den Freibädern erwartet", sagt Jörg Förster, Sprecher des Kultur- und Tourismusministeriums. 

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Sicher ist schon jetzt, wenn der Öffnung zugestimmt wird, dann nur unter bestimmten Regeln. "Die zuständigen Ministerien bereiten in dem Zusammenhang auch eine Allgemeinverfügung zu diesem und anderen Themen vor. Dort ist dann genau festgelegt, was bei der Öffnung zu beachten ist." So könnte darin vorgeschrieben werden, wie viele Menschen in das Bad hinein dürfen und in welchem Umfang Duschen und Toiletten genutzt werden dürfen. "In der Verfügung zu Campingplätzen ist ja festgelegt, dass Gemeinschaftsduschen nicht genutzt werden dürfen. Eine ähnliche Regelung könnte es auch für Freibäder geben." Außerdem wird es sicher Festlegungen geben, wie der Ticketkauf erfolgen muss, welche Zuwege zum Bad eingehalten werden müssen, um die Abstandsregeln einzuhalten, wie viele Besucher sich auf den Liegewiesen, im Wasser und auf den Spielanlagen aufhalten dürfen. 

Auch wenn weder der genaue Zeitpunkt noch die genauen Umstände feststehen, der Badverein Radeberg bereitet sich auf die Öffnung des Freibades vor. "Wir haben bereits erste Arbeiten erledigt. Da jetzt die Signale eher auf eine Öffnung hindeuten, werden wir am Montag mit den großen Arbeiten beginnen", sagt Vereinsvorsitzender Michael Weber.

Dazu gehören das Ablassen des Wassers, die Inbetriebnahme des Filtersystems und die Reinigung der Becken. "Anschließend kann neues Wasser eingefüllt werden." Hinzu kommen die Säuberung der sanitären Anlagen, das Rasenmähen und die Pflege der Rabatten. "Wir brauchen für die Vorbereitungen etwa noch zwei Wochen. Unseren jährlichen Termin 15. Mai werden wir diesmal nicht einhalten. Wir orientieren jetzt auf eine Eröffnung am 1. Juni."

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 Ob es allerdings wirklich dazu kommt, hänge natürlich von den Bestimmungen der Landesregierung ab. "Wir müssen sehen, wie wir mit den Auflagen umgehen können, ob eventuell zusätzliches Personal für Kontrollen notwendig wird." Sicher ist, das wird keine einfache Saison. "Wir haben einen größeren Aufwand durch das Aufstellen von Schildern und zusätzliche Kontrollen. Demgegenüber steht die spätere Öffnung, gegebenenfalls eine Höchstgrenze bei den Besuchern und damit niedrigere Ticketeinnahmen. Allerdings ist der Mai meist kein besucherstarker Monat. Die meisten Badegäste kommen natürlich erst, wenn es richtig warm ist." Die gute Nachricht: Derzeit ist weder eine Änderung der Öffnungszeiten geplant noch eine Erhöhung der Eintrittspreise.

Noch einen Schritt weiter ist die Gemeinde Ottendorf-Okrilla. "Wir haben schon alles für eine Öffnung vorbereitet. Der Rasen ist gemäht, frisches Wasser ist in die Becken eingelassen und die Spielgeräte sind hergerichtet. In diesem Jahr können die Kinder auch einen neuen Spielplatz in Besitz nehmen", sagt Rico Pfeiffer, Leiter des Bauhofes. 

Er und seine Mitarbeiter warten jetzt auf die Beschlüsse der Landesregierung. "Dann müssen wir sehen, welche Auflagen angeordnet werden und wie schnell wir sie umsetzen können. Grundsätzlich können wir das Bad aber zügig öffnen." Änderungen bei den Eintrittspreisen und den Öffnungszeiten sind auch hier nicht geplant. 

Die Gemeinde Wachau will die Allgemeinverfügungen und die Vorgaben der Landesregierung abwarten. "Wenn die vorliegen, wird die Gemeinde entscheiden, ob und wann das Freibad Wachau in dieser Saison öffnet", sagt eine Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung.

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