Von Jens Fritzsche
Sie nutzen die Gutgläubigkeit älterer Menschen eiskalt aus: die sogenannten Enkel-Trickbetrüger. Sie rufen Senioren an, kommen durch geschicktes Fragen auf den Namen der Enkel des Angerufenen und geben vor, genau dieser Enkel zu sein. Und dann bitten sie um Geld, meist um einige tausend Euro. Für ein neues Auto zum Beispiel. Nur selbst vorbeikommen, um das Geld abzuholen, geht nicht, sagen die vermeintlichen Enkel dann. Sie haben gerade keine Zeit, gaukeln sie vor – und würden eine Freundin schicken. Die kommt auch; und schon ist der miese Trick geglückt… Nach ersten Erkenntnissen soll es sich bei der Freundin um eine blonde junge Frau mit polnischem Akzent handeln.
Banken sind informiert
Nun scheint eine regelrechte Enkeltrick-Attacke von der Region zwischen Zittau und Ebersbach über Bautzen auch aufs Radeberger Land zuzurollen. „Aber wir sind vorbereitet“, stellt Radebergs Polizei-Chef Ulrich Knöpfle klar. Die Sparkassen und Banken zum Beispiel hat die Polizei schon informiert. „Wenn ältere Menschen dieser Tage hohe Geldbeträge abheben, sollen die Bank-Mitarbeiter einfach mal nachfragen, ob es sich unter Umständen um genau jene betrügerische Masche handelt“, sagt Ulrich Knöpfle. Er weiß aber, „dass es gerade jetzt zur Weihnachtszeit nicht unüblich ist, dass ältere Menschen viel Geld für Geschenke abheben…“ Einen Umstand, den wohl auch die Betrüger derzeit ausnutzen.
Aber die vermeintlichen Enkel haben nicht immer Glück mit ihrer Masche, wie Petra Kirsch von der zuständigen Polizeidirektion Görlitz weiß. Nachdem am Sonnabend eine 80-Jährige in Zittau hereingefallen war und 3000 Euro übergab, hatte sich am Sonntag eine 85-jährige Ebersbacherin nicht ins Bockshorn jagen lassen. „Es ist immer gut, sich nicht am Telefon auf solche Geschäfte einzulassen“, rät Radebergs Polizei-Chef Knöpfle. „Man sollte vorher mit der Familie reden, vielleicht sogar versuchen, den Enkel anzurufen“, schlägt er vor. Und natürlich die Polizei einzuschalten. Auf ein Wort