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Radebeul: Handwerk, Puppen und Leckereien

Weihnacht. Der Adventsmarkt steht dieses Jahr am 3. und am 4. Advent-Wochenende offen.

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Von Lars Müller

Der Radebeuler Weihnachtsmarkt an diesem und am kommenden Wochenende soll wieder etwas ganz besonderes werden. Klasse statt Masse lautet die Devise von Cornelia Bielig, der Organisatorin im städtischen Kulturamt.

Blaufichte aus Rathausgarten

Der hiesige Weihnachtsmarkt mit seiner beschaulichen Atmosphäre werde sich von den kommerziellen Märkten benachbarter Städte unterscheiden. Sogar die Blaufichte auf dem Markt stammt in diesem Jahr aus dem Garten des Rathauses. Die 35 Händler auf dem Kirchvorplatz der Friedenskirche in Altkötzschenbroda sind speziell ausgewählt. Nur weihnachtstypische Waren mit überwiegend regionalem Bezug auf Sachsen werden verkauft. Holzspielsachen, Kunsthandwerk, Pelz- und Wollwaren sowie Korb- und Flechterzeugnisse bieten die Händler feil. „Hochwertige Industrieprodukte kauft sowieso niemand auf einem Weihnachtsmarkt“, sagt Cornelia Bielig. Die Mitarbeiter des Kulturamtes tingelten über diverse Märkte in der Umgebung, um geeignete Firmen ausfindig zu machen.

Die „Männelmacher“ sind da

Zum ersten Mal konnten „Männelmacher“ aus dem Erzgebirge mit ihren Holzerzeugnissen nach Radebeul geholt werden. „Wir müssen die Leute erst noch von unserem Markt überzeugen“, weiß Cornelia Bielig. Durch die zahlreichen Weihnachtsmärkte sind nur noch wenig Händler frei. Für den kleinen oder größeren Hunger sind allerlei herzhafte Leckereien von süß bis deftig im Angebot.

Gegen die Kälte gibt es traditionellen Glühwein und exotische Punchkreationen. Natürlich darf in Radebeul klassischer Wein nicht fehlen. Angelehnt ans längst etablierte Herbst- und Weinfest soll auch der Weihnachtsmarkt kulturell umrahmt werden, betont die Organisationschefin. Insbesondere die Radebeuler Tradition des Puppentheaters wird gepflegt.

Aufführungen aus den Buden

Aufführungen aus Buden heraus und im Jute-Zelt sollen die kleinen Marktbesucher begeistern. Ein ganz besonderes Erlebnis dürfte auch eine Runde im historischen Karussell aus den 1930er Jahren werden, ist sich Cornelia Bielig sicher. An mehreren Handwerksbuden können die Marktbesucher selbst aktiv werden und Kerzen ziehen oder Eisen schmieden.

Für den Ausklang des ersten Wochenendes bietet sich das inzwischen traditionelle Konzert Radebeuler Chöre in der Friedenskirche von Radebeul an.

Kulturamt will länger öffnen

Der Weihnachtsmarkt in Radebeul wurde erst nach der Wende eingeführt, wechselte anfangs zwischen Ost und West. Seit einigen Jahren allerdings ist das Treiben in Altkötzschenbroda etabliert. Aufgrund der Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr wird der Weihnachtsmarkt nur an Wochenenden geöffnet. Händler hatten über mangelnden Besucherzuspruch geklagt.

Organisatorin Bielig hofft, den Radebeuler Weihnachtsmarkt nach und nach als Handwerkermarkt über die Region hinaus bekannt zu machen und mit mehr Besuchern auch längere Öffnungszeiten zu ermöglichen. Einen Bedarf könnte es geben: „Ein Ehepaar aus Leipzig war schon Anfang Dezember nach Radebeul gekommen und hatte nach dem Weihnachtsmarkt gefragt“, berichtet Cornelia Bielig. Denkbar sei künftig eine Ausweitung des Weihnachtsmarktes über den Dorfanger – aber nur, wenn es genügend geeignete Händler gibt.