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Radebeuler beklagen volle Pappecontainer

Abfallentsorgung. Claudia Gebauer hat die Nase voll von voll gestopften Pappecontainern. Sie hat sich jetzt beim Landratsamt beschwert.

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Von Lars Müller

Claudia Gebauer von der Ludwig-Richter-Allee in Radebeul-West kommt mit voll beladenem Auto wieder daheim an. Allerdings war sie nicht einkaufen, sondern wollte lediglich Abfälle entsorgen – vergeblich. Die Pappecontainer am Jacobstein und in der Nähe der Straßenbahn-Gleisschleife West waren überfüllt. Claudia Gebauer ist das nicht zum ersten Mal passiert, deshalb hat sie sich mit einer Beschwerde an das für die Entsorgung zuständige Landratsamt in Meißen gewandt.

„Ich ärgere mich jedes Mal, dass ich mehrere Anläufe mit vollbepacktem Auto starten muss“, schimpft die Radebeulerin. Sie will wissen, an welchen Tagen die Pappecontainer geleert werden, um sich künftig Sprit für sinnlose Rundfahrten zu sparen.

Leerung Dienstag und Freitag

„Immer dienstags und freitags werden die Container geleert“, sagt Hans-Joachim Koffmane von der Abfallberatung des Landratsamtes. Er hat sich umgehend der Beschwerde von Claudia Gebauer angenommen und die Entsorgungsfirma Alba angerufen. Dort konnten die zuständigen Mitarbeiter nicht nachvollziehen, wann und warum die Container überquollen. Das Unternehmen versprach aber, die Standorte weiter im Auge zu behalten und bei Bedarf einen weiteren Sammelcontainer aufzustellen. Auch die Fahrer der Entsorgungslaster seien angewiesen worden, die Füllmenge der Behälter zu überprüfen. Derzeit werde kein Bedarf für zusätzliche Container gesehen, so Koffmane.

Es gäbe immer wieder Hinweise von Anwohnern aus Radebeul und aus anderen Orten, wenn es bei der Leerung von Glas-, Papier- und Pappecontainern klemmt. Zurzeit sei allerdings ausschließlich die Beschwerde von Claudia Gebauer anhänglich. Beim Rundgang der SZ durch Radebeul fielen drei Sammelplätze mit überfüllten Behältern auf. Koffmane schätzt ein, dass überfüllte Container und verdreckte Sammelplätze inzwischen die Ausnahme seien. Lediglich an Einkaufszentren reichten die Behälter mitunter nicht aus.

Händler dürfen einwerfen

Auch Händler dürfen die Umverpackungen und Transportkartons nach der Warenanlieferung dort ganz legal entsorgen, so Koffmane. Gewerbetreibende zahlen dafür eine entsprechende Grundgebühr. Optimal sei es allerdings, wenn die Ladenbesitzer ihre Pappen gesammelt zu einem Wertstoffhof – beispielsweise in der Radebeuler Gartenstraße – bringen. Das kostet keinen Cent extra.

Den Kunden rät Abfallexperte Koffmane, die Umverpackungen gleich im Geschäft zu lassen. Die Läden sind zur Annahme verpflichtet und tun das auch. Viele Supermärkte haben im Hof eigene Pappecontainer mit Presse.

Radebeuls Ordnungsbürgermeister Christian Werner würde gern mehr als die jetzt 49 Sammelplätze in der Stadt einrichten, jedoch fehlen geeignete Standorte. Vor allem in Ost oberhalb der Meißner Straße fehlten Container. Für die Sauberkeit der Plätze hat die Stadt eine Firma beauftragt und setzt auch Ein-Euro-Jobber ein. Die Stadt bekommt dafür Geld vom Landkreis. Mit der Summe wird ebenfalls illegal abgelagerter Müll entsorgt.