Radfahrer-Demo in Dresden geplant

Dresden. Eingezwängt zwischen großen Lkw auf der einen und parkenden Autos auf der anderen Seite sind Radfahrer auf einem schmalen Fahrstreifen auf der Karl-Marx-Straße unterwegs. Darunter sonst auch viele Schüler des Klotzscher Gymnasiums, das direkt an der Straße liegt. Derzeit erhält es einen Neubau und die Schüler lernen übergangsweise im Schulcampus Pieschen. "Diese Straße ist sehr gefährlich. Auch, weil hier mit den Längsparkern die gleiche Konstellation wie auf der St. Petersburger Straße besteht, wo eine Radfahrerin über eine plötzlich geöffnete Autotür gestürzt ist und auf der Straße von einem Auto überrollt wurde", sagt Grit Bormann. Sie engagiert sich mit rund zwölf weiteren Mitstreitern in der Arbeitsgruppe "Nachhaltig mobil im Dresdner Norden".
Damit sich ein tödlicher Unfall nicht auch auf der Karl-Marx-Straße ereignet, fordern die Mitglieder der Initiative breitere Radwege. Für die müssten eventuell die Parkplätze wegfallen, wie es an der St. Petersburger Straße umgesetzt wurde. Denn auf dem jetzigen schmalen Radstreifen wird der geforderte Abstand von 1,5 Metern zwischen Radfahrer und daneben fahrendem Kraftfahrzeug nicht eingehalten. Diese Distanz ist jedoch seit 28. April geltendes Recht.
"Besonders gefährlich ist es auf der stadteinwärts verlaufenden Straßenseite, die ein großes Gefälle hat. Dort erreichen die Räder teilweise ein hohes Tempo. Nicht auszudenken, wenn dort unachtsam eine Autotür geöffnet wird", sagt Mathias Greuner, der sich in der Initiative engagiert.
Um auf die gefährliche Situation hinzuweisen, demonstrieren Radfahrer am kommenden Montag von 16 bis 17 Uhr auf der Karl-Marx-Straße in Klotzsche. Treffpunkt ist die Kreuzung Karl-Marx-Straße/Kieler Straße. Mit sogenannten Poolnudeln, die am Gepäckträger befestigt werden, zeigen die Radfahrer, wie weit der Abstand von 1,5 Metern zu den Autos und Lkw wäre.
Außerdem rollt der Allgemeine Deutsche Fahrradclub seinen Radteppich aus, mit dem auch nochmal auf den Abstand hingewiesen wird. Damit wird sehr deutlich sichtbar, dass Autofahrer den Radfahrer nur überholen dürften, wenn kein Gegenverkehr kommt. Doch momentan sieht das anders aus.