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Räte ärgert Edelsanierung

Baukosten. In Boxberg ist der Straßenbau geplant, aber teurer, als gedacht. Am Montag geht es los.

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Von Jost Schmidtchen

Wer Fördergelder will, muss sie rechtzeitig beantragen. Aber auch dann kann es zu Mehrkosten in Sachen Straßenbau kommen. Dies mussten nun Boxberger Gemeinderäte erfahren – und sie monierten deshalb die Arbeit der Verwaltung.

Der Eichenweg, der Breite Weg und die Hammerstraße werden in diesem Jahr in Boxberg zu großen Baustellen. Die Leistungen wurden nach der Ausschreibung an die Firma Nadebor Tief- und Landeskulturbau Krauschwitz vergeben. Was die Gemeinderäte nun wunderte: Die Baukosten liegen bei 567 029 Euro. Doch in den vorangegangenen Beratungen war lediglich eine Summe von 356 800 Euro im Gespräch. Die hatte die GfL Planungs- und Ingenieurgesellschaft in Rietschen berechnet. So seien 197 200 Euro für den Eichenweg, 83 600 Euro für den Breiten Weg und zudem 76 000 Euro für die Hammerstraße zu zahlen. Und diese Gelder wurden auch in den Haushaltsplan gestellt, es gab rechtzeitig versendete und genehmigte Förderanträge – allerdings fehlen in der Rechnung 210 229 Euro.

Wer mehr will, zahlt mehr

Allerdings: Im Technischen Ausschuss gab es Nachverhandlungen bei der Regenentwässerung mit zentralem Sammelkanal, die Realisierung der Grundstückseinfahrten in Granitpflaster, die Verbreiterung der Fahrbahn von vier auf 4,75 Meter mit der Anordnung einer einseitigen fünfreihigen Muldenrinne bei der Hammerstraße sowie die Pflasterung des Containerplatzes und einer zusätzlichen Stellfläche beim Breiten Weg. Durch diese zusätzlichen Maßnahmen erhöhen sich die Baukosten nun mal. Was sich dagegen nicht erhöht, das sind die ausgereichten Fördermittel. Sie belaufen sich beim Eichenweg auf 41 500 Euro, beim Breiten Weg auf 16 500 Euro und bei der Hammerstraße auf 12 700 Euro. Ganz schön deftig, so der Tenor der Räte, als sie die überarbeitete Tischvorlage präsentiert bekamen. Gemeinderat Horst Jannack sprach: „Über solche Summen hätte man vorher im Verwaltungsausschuss reden müssen und nicht mittels Tischvorlage“.

Den Räten blieb trotzdem keine Wahl. Entweder den Bau mit seinen überplanmäßigen Ausgaben ablehnen – dann wären die Fördermittel futsch. Oder sie bewilligten die Maßnahme. Da es wichtig ist, dass die Straßen gebaut werden, stimmten die Räte etwas unmutig zu. Baubeginn wird der 7. August. Im Dezember sollen die teuren Straßen dann fertig sein.