Von Vera Kliemann
Der Zeitgeist geht um beim Johannstädter Elbefest, das am Sonntag zum fünften Mal veranstaltet wird. Wie dieser Zeitgeist aussieht und was er an der Elbe so macht, das soll noch ein Geheimnis bleiben. Ein bisschen Spannung muss sein, sagen die Organisatoren. Ab 10 Uhr gibt es rund um den Fährgarten Überraschungen für Groß und Klein. „Es soll kein kommerzielles Fest werden“, sagt Werner Ehrlich, der die meisten Ideen beisteuerte. „Wir möchten die Zeit von Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts lebendig werden lassen – mit einer besonderen Kaffeehaus-Atmosphäre, einem alten Klassenzimmer und Unterhaltungsspielen aus dieser Zeit.“
Per Hochrad oder Postkutsche
Herausragende Persönlichkeiten, wie Friedrich Wilhelm Pfotenhauer, erster Oberbürgermeister von 1853 bis 1877 in Dresden, treten auf. Sogar König Johann (dargestellt vom Mimen Rainer König) können die Besucher begegnen. Und Karl Marx wird noch einmal sein Kommunistisches Manifest verteilen.
Wem die Zeit, in der der sächsische König Johann lebte, bisher ein Rätsel war, kann beim Elbefest vieles erfahren, was dieses Stück Vergangenheit erhellt. Schließlich wurde der Stadtteil nach dem kunst- und bildungsbeflissenen Wettiner benannt. Sein Denkmal, das auf dem Theaterplatz steht, bildete der junge Theaterplastiker Robert Frenzel nach. Kinder können am Sonntag beim König im Sattel Platz nehmen und mit ihm schaukeln. Über das Festgelände reisen die Gäste per Kamel, Hochrad oder in der Cottbuser Postkutsche. Auf einer Insel in der Elbe empfängt die Lorelei mutige Schwimmer mit Küssen. Hauptpreis einer Tombola ist eine Reise nach Italien auf König Johanns Spuren.
Eintritt kostenlos
Die Wohnungsgenossenschaft Johannstadt richtet das Fest mit rund 30 000 Euro aus. „Als Sponsoren beteiligen sich Firmen, mit denen wir zusammenarbeiten“, sagt Thomas Dittrich vom Vorstand der Wohnungsgenossenschaft. Parallel zum Elbefest wird das SZ-Fahrradfest veranstaltet. „Die Radfahrer, deren Strecke am Käthe-Kollwitz-Ufer entlangführt, sollten aber absteigen, wenn sie aufs Johannstädter Veranstaltungsgelände möchten, sonst gibt es am Fährgarten einen Fahrradstau“, so Thomas Dittrich.
Eintrittskarten für das Elbefest wird es nicht geben. Alles, was man hier erleben kann, ist kostenlos.