Von Jens Fritzsche
Den 13. Juni haben sich die Fans der Erzgebirgs-Volksmusik-Pop-Stars „de Randfichten“ dick und fett im Kalender angestrichen. Dann nämlich wird die neue CD der drei Musiker aus Johanngeorgenstadt auf den Markt kommen. Und wenn die 13 Lieder der Platte dann wieder die Hitparaden hinaufstürmen, dann wird man auch im kleinen Örtchen Medingen vor den Toren Ottendorf-Okrillas – also weit weg vom Erzgebirge – sicher ein ganzes Stück stolz sein. Denn die neue Randfichten-CD ist in den vergangenen vier Wochen hier in Medingen entstanden. Im Tonstudio NewArt. Und so waren die Musiker aus dem Erzgebirge in den letzten Wochen regelmäßig hier, schmetterten ihre „arzgebirg’sche“ Mundart durchs Rödertal. Zwischen Konzerten, Fernsehauftritten und dem bisher wohl größten Erfolg der Randfichten, der Verleihung des Verkaufszahlenpreises Echo, den die Erzgebirgler im Bereich Volksmusik abräumten…
Jede Menge Aufregung
Dabei sind auch die Randfichten selbst schon mächtig gespannt auf den 13. Juni. Darauf gespannt nämlich, was die Fans zu den 13 neuen Liedern sagen werden. „Und auch, was sich die Fans in den Konzerten dann zu den neuen Liedern ausdenken werden“, freut sich Sänger Thomas Lauterbach schon. Denn, wer Konzerte der Randfichten besucht, weiß, dass sich dort die so ziemlich kreativsten Fans Deutschlands zusammenfinden. Zu beinahe jedem Lied schleppen sie Utensilien in prall gefüllten Koffern an: auf große Holzgabeln gespießte grüne Tennisbälle für das Lied „Griene Kliess und Schwammebrie“ zum Beispiel, Zigaretten-Stangen für den „Tschechei“-Song und vieles mehr. „Und wenn wir dann ein neues Lied spielen, freuen wir uns schon richtig darauf, was sich die Fans dann beim nächsten Konzert Neues einfallen lassen“, erzählt Thomas Lauterbach. Als die Randfichten zum Beispiel jüngst ihr neuestes Lied „Holzhackerleit“ präsentierten, „da hatten die Fans beim nächsten Mal einen Hackklotz mit und haben Holz gehackt, mitten im Konzert“, erzählt der „Fichten“-Sänger schmunzelnd.
Was aber da so hinter den schalldichten Tonstudio-Türen in Medingen entstanden ist, wollen die Randfichten allerdings noch nicht verraten. „Wir bleiben natürlich unserem Stil treu“, verspricht Thomas Lauterbach dennoch schon mal. Und die Texte, die handeln wieder von der Liebe, fügt er noch an. „Von der Liebe zur Heimat, von der Liebe zu anderen Menschen und von der Liebe zum Essen“, verrät er dann doch noch. „Das mit dem Essen ist ja schon Tradition bei uns; auf jeder neuen CD ist auch ein Lied übers Essen mit drauf…“ Und so wird also der Nachfolger von „De Spackfettbemm“ und „Wenn’s de Kliess zerruppt“ diesmal also aus Medingen kommen.
Der MDR ist Schuld
Warum sich die Erzgebirgler ausgerechnet ins kleine Medingen „verirrt“ haben, liegt dabei übrigens am MDR. Dort hatten die Randfichten im Vorjahr eine DVD produziert, „und da sollte nun noch der Ton abgemischt werden, es wurde ein Studio in der Nähe von Dresden gesucht und so sind wir dann nach Medingen gekommen“, erzählt Thomas Lauterbach. Und weil hier so professionell gearbeitet wurde, „haben wir uns einfach entschieden, gleich auch die neue CD hier zu produzieren.“
Und die Randfichten sind dabei auch nicht die einzigen Stars, die sich für Plattenproduktionen in die „Provinz“ zurückziehen, wie der „Fichten“-Sänger unterstreicht: „Auch der berühmte Rocker Mark Knopfler nimmt seine Scheiben in der französischen Provinz in einem kleinen Studio auf…“ Knopfler war zwar noch nicht in Medingen, aber zum Beispiel Schlager-Star Gerd Christian oder Rock-Lady Petra Zieger haben ihre Platten im NewArt-Studio produziert. Nicht auf die Größe komme es an, sagt der „Fichten“-Sänger, sondern auf das Können der Leute, die in den Studios arbeiten. „Und mit Andreas Goldmann haben wir in Medingen einen richtig guten Produzenten gefunden“, freut sich Thomas Lauterbach. Und Andreas Goldmann wird nun den 13 neuen Liedern den letzten Schliff verpassen.
Also, liebe Randfichten-Fans, noch 65 lange Wartetage…
Am 27. August , 20 Uhr sind „De Randfichtn“ auf dem Kamenzer Hutberg zu erleben. Eintrittskarten sind bereits im Kamenzer SZ-Treffpunkt an der Klosterstraße sowie beim SZ-Ticket-Service erhältlich.